Burgau will Zuschüsse für Vereine deckeln
Was sich künftig ändern könnte
Eigentlich wollte schon im Herbst 2022 der Jugend-, Kulturund Sportausschuss darüber beraten, in welcher Größenordnung und wie weitreichend Zuschüsse seitens der Stadt für Anschaffungen der örtlichen Vereine geregelt werden sollen. Seinerzeit wurde eine Entscheidung darüber aber aufgeschoben, weil die Mitglieder des Gremiums als Grundlage für ihre Abstimmung eine Aufstellung aller Zuschüsse, die die Stadt Burgau den Vereinen gewährt hat, einforderten. Warum die Ratsmitglieder überhaupt für die Bewilligung von Zuschüssen Richtlinien forderten und was sich für die Vereine dadurch ändert.
Im Oktober 2022 wurde seitens des Gremiums der Wunsch geäußert, die Vergabe von Zuschüssen an die Vereine an weitreichendere Richtlinien zu knüpfen. Zunehmende Kritik machte sich damals breit, weil sich bei einer Vielzahl von Anträgen generell zehn Prozent von Anschaffungskosten als Zuschusssumme etabliert hatten, ohne dabei die Höhe der Kosten zu würdigen.
Kulturamtsleiter Stefan Siemons gab den Rätinnen und Räten nun in der jüngsten Ausschusssitzung einen Überblick der im Jahr 2023 gewährten Zuschüsse. Dabei müsse man grundsätzlich drei Bereiche unterscheiden, so Siemons,
Vereine leisten wertvollen Beitrag für das Gemeinwesen.
die charakterisieren, um welche Form der Begünstigung es sich handelt. Unter „echte Zuschüsse“fielen demnach etwa Leistungen wie die jährlichen Vereinsförderungen gemäß einem zugrunde liegenden Kriterienkatalog, aber auch sämtliche Einzelanträge oder Dauerzahlungsanordnungen. Übernehme hingegen die Stadt Burgau Kosten von Kinder-, Jugendund Seniorenveranstaltungen, die etwa für die Miete der Kapuziner-Halle oder der Mehrzweckhalle Unterknöringen anfallen würden, müsse man von „unechten Zuschüssen“ausgehen, so Siemons. Zudem gewähre die Stadt Burgau auch Rabatte für Vereine, etwa bei der die Nutzung von Turnhallen sowie der KapuzinerHalle.
Den Löwenanteil machen die „echten Zuschüsse“aus, merkte Siemons an. Im Jahr 2023 gewährte die Stadt dafür rund 191.000 Euro. Zweitgrößter Posten seien die gewährten Rabatte in Höhe von rund 23.300 Euro. Unechte Zuschüsse wurden in Höhe von rund 4250 Euro gewährt. Betrachte man die Zahlen, habe man es hier durchaus mit großen Summen zu tun, bemerkte Stadtrat Manfred Kramer (SPD). Man dürfe aber nicht nur die Kosten sehen, sondern auch, welchen wertvollen Beitrag die Vereine für das Gemeinwesen und die Kultur einer Kommune leisten.
Siemons schlug den Vorschlag der Verwaltung zur Regelung wie im Herbst 2022 mit einer „Deckelung“der Zuschusssumme vor. Die Stadt Burgau würde demnach den örtlichen Vereinen für Anschaffungen bis zu einer Höhe von 20.000 Euro einen Zuschuss in Höhe von zehn Prozent der Anschaffungskosten gewähren. Allerdings gedeckelt, bis zu einem Höchstbetrag in Höhe von 2000 Euro. Das Gremium stimmte vorberatend und einstimmig darüber für eine Entscheidung im Stadtrat zu.