Guenzburger Zeitung

Geplantes Hotel in Kötz findet Zustimmung

Die Pläne für ein Hotel am Kleinkötze­r Ortseingan­g wurden überarbeit­et. Was die Planer geändert haben und wie die rechtliche Lage ist.

- Von Sandra Kraus

Das geplante Hotel in der Munasenke hat die erste planungsre­chtliche Hürde genommen. Der Bauausschu­ss der zuständige­n Gemeinde Kötz hat dem Hotelneuba­u das gemeindlic­he Einvernehm­en mit einem einstimmig­en Votum erteilt. Geplant wird das Hotel gegenüber der THW-Einfahrt direkt am Ortsbeginn der Kleinkötze­r Waldsiedlu­ng schon länger.

Bereits im Sommer vergangene­n Jahres war Planer Ahmet Sahin vom MBN-Bauunterne­hmen in Wasserburg mit den ersten Plänen für das Hotel mit 47 Zimmern im Bauausschu­ss vorstellig geworden. Vor allem die Höhe des Gebäudes war damals kritisiert worden. Sahin überarbeit­e die Planung und stellte sie jetzt dem Gremium erneut vor. Statt der ursprüngli­ch geplanten zwei Tiefgarage­n wird es nur noch eine geben. Darauf werden Sahin zufolge zwei Gebäude parallel zur B16 platziert. Das Gebäude

direkt an der B16 bekommt ein Satteldach mit Flachdachg­auben. Hier sind Hotelgastr­onomie und 17 Hotelzimme­r geplant, verteilt auf Erdgeschos­s, ersten Stock und Dachgescho­ss. Im dahinterli­egenden Gebäude sind zwei Veranstalt­ungsräume und weitere Hotelzimme­r geplant. Im Dachgescho­ss, das mit einem Flachdach abschließt, sind zwei PenthouseW­ohnungen vorgesehen.

Die Traufhöhe des von der Straße aus sichtbaren Gebäudes liegt jetzt auf Höhe des farblich grünen Streifens des Nachbargeb­äudes. Für den Architekte­n ist klar: „Das Hotel passt unserer Meinung nach an diese Stelle hin.“Gedacht ist das Hotel für Legolandgä­ste. Die im Zuge des Ausbaus der B16 und der Munasenke höher verlaufend­e Straße wurde bei der Planung berücksich­tigt. Die von den Straßenbau­ern geplante Querungshi­lfe für Fußgänger über die B16 am Ortsanfang wird auch den Hotelgäste­n bei ihrem Fußweg zum Legoland zugutekomm­en. Die Hauptzufah­rt in das Hotel wird an der südlichen Grundstück­sgrenze liegen. Der Waldweg auf der nördlichen Seite wird zur Erschließu­ng nicht benötigt. Auch an genug Platz für Anlieferun­g, Müllfahrze­uge und Feuerwehra­utos wurde gedacht. Ob dies der Überprüfun­g durch das Landratsam­t standhält, wird sich zeigen, ist aber kein Thema der Kommune.

Bürgermeis­terin Sabine Ertle stellte klar: „Die Gemeinde hat ausschließ­lich zu entscheide­n, ob sich der Gebäude nach Art und Maß einfügt. Es ist ein wuchtiges Gebäude, keine Frage, aber Kötz hat keine Gründe, das gemeindlic­he Einvernehm­en zu verweigern.“Baurechtli­ch sei dort Mischgebie­t, das heißt, es könnte statt eines Hotels auch etwas mit deutlich mehr Lärmimmiss­ionen geplant werden. „Das Grundstück wird belebt werden und ist komplett ausgefüllt, das ist so. Doch es gibt keine Versagungs­gründe“, sagte Ertle weiter. Das sah auch der Bauausschu­ss und befand, dass sich das

Vorhaben nach Art und Maß der baulichen Nutzung in die Eigenart der näheren Umgebung einfüge.

Pension in Großkötz Ein weiterer Beherbergu­ngsbetrieb ist im nördlichen Teil von Großkötz geplant. In dem Gewerbegeb­iet in der Robert-Bosch-Straße möchte ein Grundstück­seigentüme­r eine Pension bauen. Sechs Doppelzimm­er, zwei Ferienwohn­ungen und ein Aufenthalt­sraum zur Selbstvers­orgung sind auf zwei Ebenen geplant. Die Rechtslage ist laut Bürgermeis­terin Sabine Ertle klar, nach Rechtsprec­hung ist eine Pension in einem Gewerbegeb­iet möglich. Sogenannte Boardinghä­user, deren Zimmer für einen längeren Aufenthalt geplant sind, seien nicht möglich. Dauerhafte­s Wohnen in einem Gewerbegeb­iet mit Ausnahme von Betriebsle­iterwohnun­gen, die laut Bebauungsp­lan bereits möglich sind, ist nicht gestattet. Anfreunden mit einer Pension im Gewerbegeb­iet konnte sich niemand so wirklich. Zu groß ist die Sorge, dass das nicht passt.

Eine Ablehnung der Bauvoranfr­age kam aber wegen der klaren rechtliche­n Lage auch nicht in Frage. Sobald ein formeller Bauantrag gestellt wird, wird man sich erneut mit der Pension befassen müssen.

Bayerische­r Streuobstp­akt Die Gemeinde Kötz hat sich mit drei Streuobstf­lächen für Zuschüsse aus dem Bayerische­n Streuobstp­akt beworben. Bayern möchte bis 2035 eine Million zusätzlich­e Streuobstb­äume pflanzen und gleichzeit­ig die bestehen Streuobstw­iesen mit ihrer Artenvielf­alt erhalten. Auch die Pflege der Bäume wird bezuschuss­t. Um die Pflege geht es bei den drei Streuobstw­iesen in Kötz. Die größte mit 17 Obstbäumen ist in Kleinkötz südlich der Straße Am Hochholz. Neun Streuobstb­äume stehen in Großkötz zwischen Meisenweg und Sportplatz­weg, vier Streuobstb­äume in Ebersbach entlang der Kleinkötze­r Straße. Die Pflege übernimmt der Landschaft­spflegever­band, bezahlt wird sie aus den Geldern des Streuobstp­aktes.

 ?? Foto: Visualisie­rung Mbn Bauunterne­hmen ?? So soll das geplante Hotel am Ortseingan­g von Kleinkötz einmal aussehen.
Foto: Visualisie­rung Mbn Bauunterne­hmen So soll das geplante Hotel am Ortseingan­g von Kleinkötz einmal aussehen.

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