Rettenbach verbindet drei Projekte zu einem
Für die Maßnahmen am Hang bei der Gemeindehalle, der St.-Ulrich-Straße und dem Kirchplatz gibt es jetzt einen Vorentwurf. Sorgen bereitet jedoch eine Stützmauer.
Aufgrund ausgesetzter Fördermittel war in Rettenbach das Thema Dorfentwicklung in weite Ferne gerückt. Im Februar hatte sich der Gemeinderat für die Teilnahme an einem ELER-Programm ausgesprochen. Mit dem Zusammenfassen dreier seinerzeit vorgesehenen Projekte zu einer Gesamtmaßnahme hätte die Gemeinde auf andere Weise Chancen auf eine Förderung.
In der Sitzung in dieser Woche stellte Meinolf Hasse vom Büro Daurer und Hasse aus Wiedergeltingen den dazu ausgearbeiteten Vorentwurf vor: die Gestaltung des Kirchenvorplatzes, Maßnahmen im Bereich der St.-Ulrich-Straße sowie an dem Hang mit der gesperrten Treppenanlage im Westen der Gemeindehalle. Beim Vorplatz an der Kirche sieht der Vorentwurf eine Zufahrt zum Friedhof sowie einen gepflasterten Aufenthaltsbereich mit Bänken und einer kleinen Treppe zur St.-UlrichStraße vor, wo auch ein Parkplatz entstehen soll. Die Höhenunterschiede
werden mit Natursteinquadern abgefangen, am Rand entstehen Pflanzbeete, Sträucher und Bäume.
Die St.-Ulrich-Straße erhält einen neuen Fahrbahnbelag und rückt im weiteren Verlauf mit einem etwa 50 Zentimeter breiten Grünstreifen mit Mager- oder Schotterrasen von der Kirchenmauer ab. Die befestigte Asphaltfläche im unteren Bereich wird in ihrer Größe reduziert, womit im Hinblick auf das Förderverfahren eine Entsiegelung stattfindet. Unter anderem sollen in Richtung der Gemeindehalle fünf Pkw-Stellplätze mit Rasenfugenpflaster entstehen. Die Treppenanlage zur Halle wird etwas versetzt, weiter ist dort eine Aufenthaltsfläche als eine Art „Mitte“mit Sitzgelegenheiten, eventuell auch mit Spielangeboten, vorgesehen. Denkbar wäre zusätzlich eine weitere Wegverbindung nach Norden und Süden.
Hasse sprach von Baukosten in Höhe von rund 560.000 Euro brutto. Bekäme die Gemeinde eine 60-prozentige Förderung auf die Nettobaukosten, rund 283.000 Euro, verbliebe ein Eigenanteil von 278.000 Euro brutto. Nicht enthalten sind Honorarkosten sowie Kosten für Kanal, Wasser und Straßenbeleuchtung in der St.-UlrichStraße.
Diese Maßnahmen kämen jedoch in absehbarer Zeit sowieso auf die Gemeinde zu. Es stehe eine hohe Fördersumme im Raum, auf die man hoffe, betonte Bürgermeisterin Sandra Dietrich-Kast (CSU). Für diesem Betrag bekomme man Flächen in dieser Form niemals wieder. Kämmerer Christoph Zeh fügte an: Wasser und Kanal müsse man ohnehin angehen. Die Rätinnen und Räte sahen das letztlich ähnlich, der Beschluss für die Weiterbearbeitung in der Entwurfsphase erfolgte einstimmig.
Ebenfalls gesperrt ist aufgrund Zustands die Treppenanlage in der Hauptstraße gegenüber dem ehemaligen Gasthof Kreuz. Im vergangenen Jahr hatte sich der Gemeinderat mehrheitlich für einen Rückbau ausgesprochen. Aus der Maßnahme „Rückbau“ist inzwischen eine Maßnahme „Stützmauer mit Rückbau der Treppe“geworden. Christopher Weigelt vom Burgauer Büro Peter Weigelt Architekten und Ingenieure erläuterte die Details zur aktuellen Situation. Die dortige Stützmauer an dem Hang sei in einem schwierigen Zustand und in Bewegung, das Mauerwerk weise starke Schäden auf. Eine Herausforderung, bei der nicht einfach ein Bagger Abhilfe verschaffe.
Zudem schließt nach Süden ein weiteres Mauerbauwerk an, welches sich inklusive der darunter befindlichen Fläche in Privatbesitz befindet. Der Gemeinderat hielt an dem Beschluss für den Rückbau der Treppenanlage fest und beauftragte das Ingenieurbüro mit den entsprechenden Leistungsphasen bis zur Entwurfsplanung. In Bezug auf erforderliche Maßnahmen soll mit dem Anlieger Kontakt aufgenommen werden, auch hinsichtlich dessen Verkehrssicherungspflicht.