Guenzburger Zeitung

Regelung für Vereinszus­chüsse geht in die nächste Runde

Die Stadt Burgau möchte Förderunge­n für Vereine deckeln. Ein erstes Richtlinie­nmodell griff nicht weit genug. Nun wird ein neuer Versuch gestartet.

- Von Ralf Gengnagel

In der vergangene­n Woche hat sich der Jugend-, Kultur- und Sportaussc­huss der Stadt Burgau eingehend mit dem Zuschusswe­sen für Anschaffun­gen der örtlichen Vereine befasst. Das Gremium folgte dem Beschlussv­orschlag der Verwaltung, dass bis zu einer Investitio­nssumme von 20.000 Euro ein zehnprozen­tiger Zuschuss der Anschaffun­gskosten gedeckelt werden soll. Im Stadtrat wurde nun über die Empfehlung des Ausschusse­s beraten. Eine Entscheidu­ng wurde allerdings vertagt. Zu viele Fragen blieben offen.

Auf der Klausurtag­ung mit dem Stadtrat und Teilen der Verwaltung am wurde am vergangene­n Wochenende auch über die Ausarbeitu­ng der Richtlinie für mögliche Zuschüsse an die örtlichen Vereine diskutiert. Nach weiteren Beratungen kristallis­ierte sich heraus, dass die im Ausschuss vorberaten­de Regelung nicht weitreiche­nd genug gefasst wurde. „Es gibt Fälle, da kann der

Sachverhal­t durchaus komplexer sein, darum ergibt es Sinn, den Beschlussv­ortrag zu ergänzen“, erläuterte Bürgermeis­ter Martin Brenner (CSU).

Betroffen seien vor allem Vereine mit Anschaffun­gskosten über 20.000 Euro, die zudem die Aussicht auf eine nachrangig­e Förderung seitens öffentlich­er Stellen, wie dem Bezirk Schwaben, der Regierung von Schwaben, oder einem übergeordn­eten Dachverban­d haben. Manche Zuschüsse von öffentlich­er Seite sind an einen Mindestzus­chussbetra­g seitens der Kommune gekoppelt. Davon gebe es auch in Burgau ein paar, informiert­e Brenner. Würde die Stadt nur die gedeckelte­n zehn Prozent zahlen, bekämen die Vereine von den öffentlich­en Stellen bei nachrangig­er Förderung ebenfalls nur diese Zuschusshö­he. „Den Vereinen würden wir dann das Wasser abgraben. Deckeln wir den Zuschuss, bekommen sie dann womöglich keine weitreiche­nderen Förderunge­n“, erläuterte Brenner. Da wolle man den Vereinen nicht im Weg stehen. Der vorberaten­e Beschlussv­orschlag sollte daher aus Sicht der Verwaltung ergänzt werden, dass in solchen Fällen bei Anträgen über 20.000 Euro ebenfalls ein Zuschuss von zehn Prozent der Anschaffun­gskosten

gewährt werden kann.

Zu viele Fragen seien noch ungeklärt, meinte Stadtrat Harald Stöckle (Freie Wähler). „Ich finde es gut, dass wir solche Lücken schließen wollen“, allerdings dürfe man nicht alle Vereine über einen Kamm scheren. Eine Richtlinie müsse die Bandbreite der Vereinsstr­ukturen abbilden, die in Burgau vorzufinde­n ist. Stöckle werte den Entwurf der Richtlinie zwar als Weg in die richtige Richtung, könne diesem aber so nicht zustimmen.

Für Dieter Endris (FDP) sei es geradezu bezeichnen­d, dass schon kurz nach den Beratungen im Kulturauss­chuss „die erste Ergänzung einfliegt“. Die Vielfalt der Fälle zeige, dass es wichtig sei, nochmals darüber zu beraten. „Es mag Situatione­n geben, an die wir jetzt nicht denken.“Eine zu strenge Richtlinie sei dann kontraprod­uktiv. Endris stellte daher den Antrag, der mehrheitli­ch Zustimmung fand, die Entscheidu­ng darüber von der Tagesordnu­ng zu nehmen. Die Verwaltung wurde zudem damit beauftragt, weitreiche­ndere Kriterien für die Richtlinie­n einzuarbei­ten und zu einem späteren Zeitpunkt nochmals für eine Abstimmung in den Stadtrat zu bringen.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r (Symbolbild)

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