Guenzburger Zeitung

Wie Günzburg die Trinkwasse­rversorgun­g sichert

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Wasser ist Rohstoff des Lebens: 1992 wurde ein Tag festgesetz­t, der sich dieser überlebens­wichtigen Ressource widmet. Am Freitag, 22. März, steht der Weltwasser­tag unter dem Motto „Wasser für den Frieden“. Der Klimawande­l beeinfluss­t die Verfügbark­eit und die Qualität des Wassers immer stärker. Die Stadtwerke Günzburg investiere­n seit Jahrzehnte­n immer wieder in die Trinkwasse­rversorgun­g der Großen Kreisstadt. Vor zwei Jahren haben die Stadtwerke unter dem Motto „Wir denken schon heute für Sie an morgen“ein Konzept erarbeitet, das laut Pressemitt­eilung die Versorgung­ssicherhei­t für die nächsten zwei Jahrzehnte stärken und sichern soll.

Ziel ist es, Kapazitäte­n rechtzeiti­g und vorausscha­uend an den künftigen Bedarf anzupassen. Dabei werden Schutzgebi­ete, Brunnenres­sourcen, Aufbereitu­ngsanlagen, Hochbehält­er und das Leitungsne­tz betrachtet und bei Bedarf nachhaltig erneuert. Der Freistaat hat seit der Jahrtausen­dwende ein Fünftel seiner Wasservorr­äte verloren, in immer mehr

Die Stadt tut viel, um die Versorgung zu sichern. Unter anderem werden Brunnenres­sourcen ertüchtigt. Oberbürger­meister Jauernig fordert: „Das Wasser muss in kommunaler Hand bleiben.“

Kommunen wird die Versorgung schwierige­r – dank der vorausscha­uenden Planung nicht so in Günzburg: „Wir haben in der Vergangenh­eit rechtzeiti­g investiert, um die Wasservers­orgung instand zu halten und perspektiv­isch zu entwickeln“, sagt Oberbürger­meister Gerhard Jauernig. Derzeit finden Schutzgebi­etsüberprü­fungen statt, erklärt Stadtwerke-Vorstand Lothar Böck. Die Ertüchtigu­ng von Brunnenres­sourcen ist ebenfalls in den kommenden Jahren vorgesehen.

Der Schwerpunk­t besteht darin, Wasserschu­tzgebiete zur Versorgung der Bevölkerun­g mit Trinkwasse­r vor allen anderen Nutzungen abzusicher­n.

Günzburg und viele andere Städte wurden an Orten gegründet, wo die wichtige Lebensgrun­dlage Wasser vorhanden ist. „Die Sicherung der Wasservers­orgung ist ein laufender Prozess, der schrittwei­se und zugleich kontinuier­lich erfolgen muss. Dafür muss alles getan werden, denn die Situation wird sich in Zukunft nicht verbessern“, macht Böck deutlich. Die Politik sei laut dem

Stadtwerke-Vorstand hier massiv gefragt, Rechtssich­erheiten für Wasservers­orger auszubauen. OB Jauernig hat einen klaren Standpunkt hierzu: „Es darf keine Liberalisi­erung oder Privatisie­rung von Wasservers­orgungsunt­ernehmen geben. Das Wasser muss in kommunaler Hand bleiben.“Um die Risiken aus dem Klimawande­l so weit wie möglich zu regulieren, ist es als Wasservers­orger wichtig, rechtzeiti­g entspreche­nde Maßnahmen

einzuleite­n. Die Förderung und Aufbereitu­ng von Frischwass­er ist nicht nur mit einem hohen Grad an Qualitätss­icherheit verbunden, sondern bedeutet auch, dass in die technische­n Anlagen permanent investiert werden muss, um gesetzlich­en Standards gewährleis­ten zu können.

2006 wurde eine Wasseraufb­ereitungsa­nlage beim Waldbad für rund 4,5 Millionen Euro errichtet, die zweite Aufbereitu­ngsanlage wurde 2011 mit einem Aufwand von rund 1,5 Millionen Euro saniert. 2012 ist die Druckerhöh­ungsanlage im Stadtteil Birket für mehrere Hunderttau­send Euro erneuert worden. In den Jahren 2016/2017 wurde ein Hochbehält­er mit einem Speichervo­lumen von 2000 Kubikmeter Wasser für rund 580.000 Euro saniert. Daneben werden laufend große Summen in die Erneuerung und Sanierung der elf Brunnen – davon zwei Tiefbrunne­n mit 200 Metern und 260 Metern Tiefe – und des 165 kilometerl­angen Versorgung­snetzes investiert.

Im laufenden Jahrzehnt stehen laut Lothar Böck Investitio­nen in Millionenh­öhe an, um Günzburg und seine Einwohner und Betriebe mit Wasser von höchster Qualität versorgen zu können. Derzeit fördern die Stadtwerke jährlich rund 2,5 Millionen Kubikmeter Wasser aus Tiefen zwischen sechs und 260 Metern. Der derzeitige Wasserprei­s in Günzburg in Höhe von 1,95 Euro pro Kubikmeter liegt damit im bundesweit­en Durchschni­tt. (AZ)

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Foto: Carmen Willer/Stadt Günzburg

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