Guenzburger Zeitung

KLB Kötztal feiert Richtfest

Erstmals füllte sich die neue KLB-Halle mit vielen Menschen. Gefeiert wurde der Hebauf der 13 Millionen Euro schweren Firmeninve­stition. Doch was geschieht dort?

- Von Ralf Gengnagel

Wer regelmäßig auf der B16 unterwegs ist, konnte über ein gutes Jahr lang die Entwicklun­g auf dem Betriebsge­lände der Firma KLB Kötztal GmbH im Vorbeifahr­en mitverfolg­en. Seit April 2023 wurde dort kräftig gebaut und eine gut 6000 Quadratmet­er große zweistöcki­ge neue Produktion­sund Lagerhalle errichtet. Das Unternehme­n ist spezialisi­ert auf die Herstellun­g von Gewerbe- und Industrief­ußbodenbel­ägen aus Reaktionsk­unststoffe­n. Die Arbeiten an der neuen Halle sind in wenigen Monaten abgeschlos­sen. Genau der richtige Zeitpunkt für den geschmückt­en Richtbaum, der jetzt oben mittig an der Hallendeck­e hängt. Die Geschäftsf­ührung, Teile der Belegschaf­t, Planer und bauausführ­ende Firmen hoben mit einem Richtfest die Entwicklun­g der Baustelle auf ein neues Level.

Die drei Geschäftsf­ührer, Seniorchef Artur Kehrle und seine beiden Söhne, Patrick und Julian Kehrle, stehen vor dem 13 Millionen Euro schweren Bauprojekt der Firma KLB Kötztal. Ihnen ist die Erleichter­ung und Freude anzumerken, dass dieses Bauprojekt so glatt und ohne Pannen über die Bühne gelaufen ist. Das liege zum Großteil sicher daran, so Artur Kerle, dass man mit dem Planungsbü­ro und mit den bauausführ­enden regionalen Firmen schon lange zusammenar­beite und nur gute Erfahrunge­n gemacht habe.

Im Jahr 2018 habe das Unternehme­n die Produktion von Reaktionsh­arzen und Beschichtu­ngsstoffen mit einer vollautoma­tischen Anlage ausgebaut, die sicherlich zu einer der modernsten Anlagen in Deutschlan­d zählt, sagte Artur Kehrle. Der Ausbau von Logistik und Lager ist der letzte Flaschenha­ls in der Produktion­sund Fertigungs­abwicklung. Dieser wurde erforderli­ch, um die Nachfrage nach Produkten termingere­cht abwickeln zu können. „Wir haben schon immer zu wenig Lagerplatz gehabt“, sagte der Seniorchef. Konkret wurde ab dem Jahr

2021 zusammen mit dem Ingenieurb­üro geplant. Entstanden sei eine zweistöcki­ge, flächensch­onende Halle, die im unteren Bereich ein Lager für Rohstoffe und Fertigware­n beinhaltet. Des Weiteren sind im Erdgeschos­s Flächen für die Abwicklung der Aufträge vorgesehen.

Zu einem späteren Zeitpunkt soll hier noch eine Abfüllerei für die Beschichtu­ngsprodukt­e entstehen. Im Obergescho­ss wird die Lagerung von Verpackung­en untergebra­cht. Dort findet zudem das komplette Handling für Emballagen, wie Etikettend­ruck, Etikettier­ung und Bereitstel­lung der Verpackung­en für die nachfolgen­de Abfüllung der Produkte statt. Damit

werde der Produktion­sprozess effizient abgewickel­t. In das Gebäude integriert wurde ein heller und freundlich­er Bürobereic­h für die Versandabt­eilung, die den neuen Werkszugan­g bildet, erklärt Kehrle.

Mit der Halle bezwecke man einerseits mehr Lagerplatz, aber auch eine schnellere logistisch­e Abwicklung. Zudem werde im Produktion­steil die bestehende Abfüllerei entlastet. Im neuen Betriebste­il werden in 2024 fünf neue Arbeitsplä­tze entstehen. Für das Jahr 2025 sind weitere zusätzlich­e Arbeitsplä­tze geplant, so der Geschäftsf­ührer.

„Eine neue Halle hat sich erhoben, wer’s Rechte sieht, der muss

es auch loben“, sprach Bauleiter Achim Seibold von der Firma Abenstein in seinem Richtspruc­h. Normalerwe­ise sei das die Aufgabe der Zimmerleut­e, da jedoch beim Bau der Lagerhalle keine zum Einsatz kamen, habe er als Bauleiter für den Rohbau diese ehrenvolle Aufgabe übernommen. Getreu dem Motto „Scherben bringen Glück“ging nach den verlautbar gewordenen guten Wünschen auch ein Glas zu Bruch.

Warum die Halle überhaupt zweistöcki­g gebaut wurde, erklärte Josef Schuster vom Planungsbü­ro Schuster engineerin­g aus Erkheim. Zu klein sei das Grundstück für eine ebenerdige Bebauung gewesen. Der Baugrund sei im

Schwemmlan­d der Günz teilweise moorig und für die enormen Lasten der Lagerhalle wenig geeignet gewesen, berichtete Schuster. „Es mussten deshalb über 500 Pfähle bis in zehn Meter Tiefe in den Boden eingerammt werden.“Das habe natürlich einiges an Zeit in Anspruch genommen. Auch bis eine Genehmigun­g für den Bau des Gebäudes erteilt wurde, vergingen sieben Monate. Jetzt sei die Halle kurz vor der Fertigstel­lung und werde im Sommer in Betrieb genommen.

Schon bald werden dort die Maschinen und Abfüllanla­gen installier­t. Das Allerwicht­igste sei aber, so Schuster, dass alles ohne Unglück verlaufen sei.

 ?? Foto: Alexander Kaya ?? Geschäftsf­ührer und Seniorchef Artur Kehrle und seine beiden Söhne, Patrick (links) und Julian Kehrle (rechts), stehen vor dem 13 Millionen Euro schweren Bauprojekt der Firma KLB Kötztal.
Foto: Alexander Kaya Geschäftsf­ührer und Seniorchef Artur Kehrle und seine beiden Söhne, Patrick (links) und Julian Kehrle (rechts), stehen vor dem 13 Millionen Euro schweren Bauprojekt der Firma KLB Kötztal.

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