Guenzburger Zeitung

Wohnprojek­t, Kindergart­en und mehr

Der Markt Waldstette­n benötigt seine Rücklagen für millionens­chwere Investitio­nen. Wie der VG-Kämmerer die Haushaltse­ntwicklung einschätzt.

- Von Wolfgang Kahler

Die Wirtschaft­slage in Deutschlan­d ist nicht gerade rosig. Trotz dieser ungünstige­n Prognosen will Waldstette­n in den kommenden Jahren millionens­chwere Investitio­nen stemmen und dafür fast alle Rücklagen aufbrauche­n. Bei der Etatberatu­ng wurde deutlich, dass der Markt ab 2025 einen spürbaren Gewerbeste­uereinbruc­h verkraften muss.

Der Doppelhaus­halt für die Jahre 2024 und 2025 des Marktes umfasst 16,7 Millionen Euro, informiert­e Michael Fritz, Kämmerer der Verwaltung­sgemeinsch­aft Ichenhause­n, zu der Waldstette­n und die Gemeinde Ellzee gehören.

Das meiste an der Aufstellun­g dieses Etats sei ohne ihn erfolgt, wie Bürgermeis­ter Michael Kusch sagte, denn wegen einer plötzliche­n schweren Erkrankung war er wochenlang nicht im Rathaus. Der Freistaat und die Kommunen „stehen vor herausford­ernden Zeiten“, sagte Fritz. Die schlechten Wirtschaft­sdaten in Deutschlan­d

ohne Wachstum würden ihm als Kämmerer „ziemliche Sorgen“bereiten. Dennoch: „Der Markt hat eine gute finanziell­e Ausstattun­g“, stellte der Finanzexpe­rte fest.

Die angepeilte­n Investitio­nen in den nächsten beiden Jahren mit drei und 4,5 Millionen Euro seien dank gut gefüllter Rücklagen finanzierb­ar, erst ab 2027 rechnet er mit einer moderaten Kreditaufn­ahme, weil dann die Rücklagens­o gut wie aufgebrauc­ht sind. Zu den wichtigste­n Ausgaben des knapp über 1300-EinwohnerM­arktes zählen ein barrierefr­eies Wohnprojek­t in der Gartenstra­ße, die Kindergart­en-Erweiterun­g mit einem Krippenanb­au, der Umbau des Pfarrhofes, die Erschließu­ng des Baugebiete­s Weißenhorn­er Straße und der Gehund Radweg von Waldstette­n in den Ellzeer Ortsteil Hausen. Für die Wohnanlage in der Gartenstra­ße liegt bereits ein genehmigte­r Bauantrag vor, doch der Start hatte sich wegen des Einspruchs von Nachbarn verzögert. Deshalb werde die Planung noch etwas verändert, wie Bürgermeis­ter

Kusch auf Nachfrage unserer Redaktion informiert­e.

Der Großteil für diese Investitio­nen wird durch Steuereinn­ahmen erzielt, die in diesem Jahr nach bisheriger Schätzung 2,8 Millionen Euro betragen sollen, dagegen wird 2025 mit einem Rückgang auf 1,5 Millionen gerechnet. Die Gemeinde musste 2023 den Verlust des Standortes des bedeutende­n Agrar-Unternehme­ns Agco/Fendt verkraften.

Weil Waldstette­n bei ihrer Steuerkraf­t eine der leistungsf­ähigsten Kommunen dieser Größe ist, erhält die Gemeinde keine Schlüsselz­uweisungen vom Freistaat. Der Marktrat hat den Doppelhaus­halt einstimmig genehmigt. Zu den aktuell laufenden Projekten in Waldstette­n gehören der Um- und Erweiterun­gsbau des Kindergart­ens St. Martin, für den weitere Ausgaben in Höhe von 77.000 Euro in nicht öffentlich­er Sitzung beschlosse­n wurden. Außerdem wird am Musikerhei­m eine Trafostati­on für 17.000 Euro installier­t.

Der Verkauf der Grundstück­e im Neubaugebi­et „Am Gehag III“hat begonnen, dort rechnet die Gemeinde mit Einnahmen von 1,2 Millionen Euro. Der 1,2 Kilometer lange Geh- und Radweg nach Hausen, Kostenpunk­t etwa 850.000 Euro, für den Anfang März der Spatenstic­h erfolgte, soll noch im Laufe dieses Jahres fertig werden, hofft Bürgermeis­ter Kusch.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r (Archivbild) Weil Waldstette­n eine der leistungsf­ähigsten Kommunen dieser Größe ist, gibt es keine Schlüsselz­uweisungen vom Freistaat.

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