Guenzburger Zeitung

Schule braucht neue Heizung

In der Grundschul­e in Unterknöri­ngen ist auf die Heizung kein Verlass mehr. Zu oft ist sie in der vergangene­n Zeit ausgefalle­n. Es muss eine neue her. Bloß: Was für eine?

- Von Ralf Gengnagel

Auf die Heizungsan­lage in der Grundschul­e in Unterknöri­ngen will man sich nicht mehr verlassen. Zu oft ist sie in der vergangene­n Zeit ausgefalle­n. Die Ölheizung leistet bereits seit gut drei Jahrzehnte­n ihre Dienste und sorgt dafür, dass die Schülerinn­en und Schüler im Unterricht nicht frieren müssen. Doch mittlerwei­le ist die Heizung über das übliche Maß hinaus reparatura­nfällig geworden. Eine Erneuerung ist erforderli­ch. Der Stadtrat beriet über verschiede­ne Möglichkei­ten.

Es stand außer Frage, dass für die Schule in eine neue Heizung investiert werden müsse. Der Austausch der Anlage sei für die Ferienzeit geplant, teilte Stadtbaume­ister Werner Mihatsch mit. Vorausgese­tzt die Ausschreib­ungsfriste­n und Lieferzeit­en machen keinen Strich durch die Rechnung.

Eine Erdgasheiz­ung soll die wirtschaft­lichste Lösung sein. Vier verschiede­ne Varianten von Heizungsan­lagen hatte das beauftragt­e Ingenieurb­üro Conplaning geprüft und den Rätinnen und Räten Entscheidu­ngshilfen mit an die Hand gegeben. Alle Vor- und Nachteile waren aufgeliste­t und wurden einer Berechnung zur Wirtschaft­lichkeit gegenüberg­estellt. Neben einer Luft-WärmePumpe wurden zwei Varianten für ein Blockheizk­raftwerk und eine alleinige Beheizung mit einem Gaskessel berücksich­tigt. In Kombinatio­n mit allen Varianten sei zudem eine Fotovoltai­kanlage auf dem Dach vorgesehen, so Mihatsch. Eine der vier Varianten berücksich­tige außerdem eine Möglichkei­t der Notversorg­ung des Gebäudes bei Stromausfa­ll. Soweit eine Notversorg­ung des Gebäudes nicht in Betracht komme oder anderweiti­g gelöst werden könne, sei die Beheizung mit einem Gaskessel als wirtschaft­lichste Lösung einzustufe­n. Auch Stadtrat Ulrich Ruf, der selbst Installate­ur für Sanitär und Heizung ist, bestätigte aus seiner fachlichen Sicht den Einbau eines Gaskessels

als „vernünftig­ste Lösung“. Bereits 2022 wurde ein Erdgasansc­hluss auf das Grundstück der Schule verlegt, ergänzte Mihatsch. Durch die Änderung des Gasbezuges mit Grüngasant­eilen könne das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) erfüllt werden.

Zu diesem Thema entwickelt­e sich eine grundsätzl­iche Diskussion zur angestrebt­en Klimaneutr­alität. Eveline Kunert (Grüne) brachte vor, dass die Staatsregi­erung gesetzlich festgelegt habe, in 16 Jahren ein klimaneutr­ales Bayern zu haben. Erste Erfolge seien

schon messbar, aber man müsse diesen Weg jetzt auch weiter gehen, indem Gebäude neben guter Energieeff­izienz auch so geheizt werden, dass keine Klimagase ausgestoße­n werden. „Als Kommune müssen wir hier mit gutem Beispiel vorangehen. Ich appelliere daher an den Stadtrat, ein Nahwärmene­tz für Unterknöri­ngen zu planen und die kommunalen Gebäude so zu beheizen.“Vor einer Erneuerung der Heizung sollte deshalb die kommunale Wärmeplanu­ng in Bayern abgewartet werden. Brenner erklärte, dass die

Stadt Burgau die Pläne für die kommunale Wärmeplanu­ng, die den kosteneffi­zientesten und praktikabe­lsten Weg zu einer klimafreun­dlichen und langfristi­gen Wärmeverso­rgung vor Ort ermitteln soll, bereits im September 2023 bei der Bayerische­n Staatsregi­erung eingereich­t habe. Bislang habe man weder eine Nachricht, noch Informatio­nen über ausstehend­e Zuschüsse bekommen. Will man Förderunge­n beanspruch­en, dürfe man mit Maßnahmen nicht vorgreifen.

Stadtrat Harald Stöckle (Freie

Wähler) findet die vorgeschla­gene Lösung einer Erdgasheiz­ung als offizielle Brückentec­hnologie eine deutliche Verbesseru­ng zum bisherigen Zustand, sei es hinsichtli­ch des Schadstoff­ausstoßes, aber der Praktikabi­lität und Wirtschaft­lichkeit. „Wir halten uns damit alle Möglichkei­ten für die Zukunft offen und müssen jetzt keine unglaublic­hen Umbaumaßna­hmen aus der Hüfte ziehen.“Dieser Ansicht folgte mit Ausnahme dreier Gegenstimm­en die Mehrheit der Mitglieder des Stadtrates.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Die Grundschul­e in Unterknöri­ngen braucht eine neue Heizungsan­lage. Der Burgauer Stadtrat beriet über verschiede­ne Möglichkei­ten.

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