Schule braucht neue Heizung
In der Grundschule in Unterknöringen ist auf die Heizung kein Verlass mehr. Zu oft ist sie in der vergangenen Zeit ausgefallen. Es muss eine neue her. Bloß: Was für eine?
Auf die Heizungsanlage in der Grundschule in Unterknöringen will man sich nicht mehr verlassen. Zu oft ist sie in der vergangenen Zeit ausgefallen. Die Ölheizung leistet bereits seit gut drei Jahrzehnten ihre Dienste und sorgt dafür, dass die Schülerinnen und Schüler im Unterricht nicht frieren müssen. Doch mittlerweile ist die Heizung über das übliche Maß hinaus reparaturanfällig geworden. Eine Erneuerung ist erforderlich. Der Stadtrat beriet über verschiedene Möglichkeiten.
Es stand außer Frage, dass für die Schule in eine neue Heizung investiert werden müsse. Der Austausch der Anlage sei für die Ferienzeit geplant, teilte Stadtbaumeister Werner Mihatsch mit. Vorausgesetzt die Ausschreibungsfristen und Lieferzeiten machen keinen Strich durch die Rechnung.
Eine Erdgasheizung soll die wirtschaftlichste Lösung sein. Vier verschiedene Varianten von Heizungsanlagen hatte das beauftragte Ingenieurbüro Conplaning geprüft und den Rätinnen und Räten Entscheidungshilfen mit an die Hand gegeben. Alle Vor- und Nachteile waren aufgelistet und wurden einer Berechnung zur Wirtschaftlichkeit gegenübergestellt. Neben einer Luft-WärmePumpe wurden zwei Varianten für ein Blockheizkraftwerk und eine alleinige Beheizung mit einem Gaskessel berücksichtigt. In Kombination mit allen Varianten sei zudem eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach vorgesehen, so Mihatsch. Eine der vier Varianten berücksichtige außerdem eine Möglichkeit der Notversorgung des Gebäudes bei Stromausfall. Soweit eine Notversorgung des Gebäudes nicht in Betracht komme oder anderweitig gelöst werden könne, sei die Beheizung mit einem Gaskessel als wirtschaftlichste Lösung einzustufen. Auch Stadtrat Ulrich Ruf, der selbst Installateur für Sanitär und Heizung ist, bestätigte aus seiner fachlichen Sicht den Einbau eines Gaskessels
als „vernünftigste Lösung“. Bereits 2022 wurde ein Erdgasanschluss auf das Grundstück der Schule verlegt, ergänzte Mihatsch. Durch die Änderung des Gasbezuges mit Grüngasanteilen könne das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) erfüllt werden.
Zu diesem Thema entwickelte sich eine grundsätzliche Diskussion zur angestrebten Klimaneutralität. Eveline Kunert (Grüne) brachte vor, dass die Staatsregierung gesetzlich festgelegt habe, in 16 Jahren ein klimaneutrales Bayern zu haben. Erste Erfolge seien
schon messbar, aber man müsse diesen Weg jetzt auch weiter gehen, indem Gebäude neben guter Energieeffizienz auch so geheizt werden, dass keine Klimagase ausgestoßen werden. „Als Kommune müssen wir hier mit gutem Beispiel vorangehen. Ich appelliere daher an den Stadtrat, ein Nahwärmenetz für Unterknöringen zu planen und die kommunalen Gebäude so zu beheizen.“Vor einer Erneuerung der Heizung sollte deshalb die kommunale Wärmeplanung in Bayern abgewartet werden. Brenner erklärte, dass die
Stadt Burgau die Pläne für die kommunale Wärmeplanung, die den kosteneffizientesten und praktikabelsten Weg zu einer klimafreundlichen und langfristigen Wärmeversorgung vor Ort ermitteln soll, bereits im September 2023 bei der Bayerischen Staatsregierung eingereicht habe. Bislang habe man weder eine Nachricht, noch Informationen über ausstehende Zuschüsse bekommen. Will man Förderungen beanspruchen, dürfe man mit Maßnahmen nicht vorgreifen.
Stadtrat Harald Stöckle (Freie
Wähler) findet die vorgeschlagene Lösung einer Erdgasheizung als offizielle Brückentechnologie eine deutliche Verbesserung zum bisherigen Zustand, sei es hinsichtlich des Schadstoffausstoßes, aber der Praktikabilität und Wirtschaftlichkeit. „Wir halten uns damit alle Möglichkeiten für die Zukunft offen und müssen jetzt keine unglaublichen Umbaumaßnahmen aus der Hüfte ziehen.“Dieser Ansicht folgte mit Ausnahme dreier Gegenstimmen die Mehrheit der Mitglieder des Stadtrates.