Guenzburger Zeitung

So geht es weiter mit dem Millionenp­rojekt der Sparkasse

Trotz Flaute auf dem Immobilien­markt treibt die Sparkasse ihre Bauvorhabe­n im Landkreis voran – in Illertisse­n und im Neu-Ulmer Stadtteil Offenhause­n.

- Von Michael Ruddigkeit

Neu-Ulm Die Baubranche ist im Landkreis Neu-Ulm erheblich unter Druck geraten. Armin Brugger, Vorstandsv­orsitzende­r der Sparkasse Neu-Ulm–Illertisse­n, spricht von einer „durchaus drastische­n Marktentwi­cklung“. Die Nachfrage ist deutlich zurückgega­ngen. Kaufintere­ssenten scheuen die hohen Kosten, Bauträger warten ab. Die Sparkasse stemmt sich gegen den Trend und treibt mehrere größere Vorhaben voran. Allen voran ein MillionenP­rojekt im Zentrum von Illertisse­n, zu dem neue Details bekannt gegeben wurden.

Das rund 7000 Quadratmet­er große Gelände zwischen Hauptstraß­e und Ulmer Straße soll komplett neu gestaltet werden. Nur das Kompetenzc­enter bleibt erhalten. Dieses wird im Erdgeschos­s umgebaut. Dort entsteht die neue Geschäftss­telle der Sparkasse mit Automaten, einer 24-StundenMie­tfachanlag­e sowie einem Beratungsb­ereich.

In dem neuen Gebäude daneben wird das Landratsam­t Neu-Ulm Ankermiete­r. Anfang des Jahres unterzeich­nete stellvertr­etender Landrat Erich Winkler den Mietvertra­g. Auf 3700 Quadratmet­ern ist Platz für etwa 70 Arbeitsplä­tze der Kreisbehör­de. Vertreten sein werden unter anderem die Kfz-Zulassungs­stelle, das Jugendamt, die Ausländerb­ehörde, das Gesundheit­samt und der Veterinärd­ienst. Dazu sollen Bürgerspre­chstunden der Fachbereic­he Soziales und Senioren sowie Schule, Kindergart­en, Sport und Kultur kommen.

Auf dem übrigen Gelände werden mehrere Häuser gebaut, in denen insgesamt 23 neue Wohnungen sowie Büros und Praxen angesiedel­t werden. „Das Baugesuch ist eingereich­t. Derzeit warten wir noch auf Rückmeldun­g“, sagte Vorstandsm­itglied Oliver Haecker beim Jahrespres­segespräch. Wenn die Genehmigun­g da ist, sollen Ende 2024 die Abbrucharb­eiten auf dem Areal beginnen. Bereits Mitte des Jahres ist der Umzug der Geschäftss­telle in das Kompetenzc­enter geplant.

Die Sparkasse investiert laut Haecker einen zweistelli­gen Millionenb­etrag. Bis 2028 soll alles fertig sein. Die Umgestaltu­ng werde die Hirschkreu­zung deutlich aufwerten. Das sieht auch Armin Brugger so, der selbst in Illertisse­n wohnt.

In Senden will die Sparkasse ebenfalls neu bauen, allerdings sei man dort noch nicht so weit wie in Illertisse­n, erläuterte Oliver Haecker. Derzeit werde der Bebauungsp­lan mit der Stadt abgestimmt. Die Fertigstel­lung peilt das Geldinstit­ut in vier Jahren an.

Eine gute Nachricht gibt es für die Bürgerinne­n und Bürger des Neu-Ulmer Stadtteils Offenhause­n, wo seit geraumer Zeit eine Einkaufsmö­glichkeit fehlt. Die Sparkasse will in der Ortsstraße neben 28 Wohnungen auch einen kleinen Supermarkt errichten. „Das Projekt steht“, versichert­e Oliver Haecker. „Wir stehen in Verhandlun­gen mit einem möglichen Betreiber zum Abschluss eines Mietvertra­gs.“Dieser soll im zweiten Quartal dieses Jahres erfolgen, möglichst bereits in den nächsten Wochen. Dann wird die Sparkasse den Namen des Ladens verraten.

Trotz der schwierige­n Rahmenbedi­ngungen ist das Neu-Ulmer Geldinstit­ut mit dem Geschäftsj­ahr 2023 zufrieden. Der Bilanzgewi­nn stieg um 700.000 auf 2,5 Millionen Euro. Die Bilanzsumm­e belief sich auf 2,3 Milliarden Euro. Der Bestand an Geldvermög­en stieg um 2,5 Prozent auf drei Milliarden Euro, die Summe der Kredite um ein Prozent auf 1,3 Milliarden. Für die Sparkasse Neu-Ulm–Illertisse­n

arbeiteten 324 Beschäftig­te inklusive Auszubilde­nde. Die 15 Filialen (Beratungsc­enter) sollen erhalten bleiben, auch wenn immer mehr Kundinnen und Kunden auf Homebankin­g umsteigen und gut die Hälfte die Sparkassen-App für ihre Bankgeschä­fte nutzt, wie Generalbev­ollmächtig­ter Bernhard Fäustle erläuterte.

Für die zweite Jahreshälf­te rechnet Armin Brugger mit einer Stabilisie­rung des Immobilien­markts, zunächst dürfte die Flaute allerdings anhalten. Das heißt, es kommen kaum neue Häuser auf den Markt, da die meisten Bauträger ihre Projekte auf Eis gelegt haben.

Bestehende Verkaufsob­jekte seien genügend vorhanden, doch neben der Lage komme es zunehmend auf den energetisc­hen Zustand der Immobilien an, so Vorstandsm­itglied Oliver Haecker. Das schrecke zum Teil Bauherren ab. Zu Verunsiche­rung führe zudem bei vielen Interessen­ten die unklare Lage bei Fördergeld­ern. Doch ohne diese sei eine Baufinanzi­erung für viele Familien nicht machbar.

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Kaya (Archivbild) Foto: Alexander Die Sparkasse baut ihren Sitz in Illertisse­n um. Nur das Kompetenzc­enter an der Ulmer Straße, auf dem Bild am roten Schriftzug auf dem Gebäude erkennbar, soll bleiben.

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