Ein Tag zum Vergessen
Die Bezirksligisten FC Günzburg und VfR Jettingen kassieren deutliche Niederlagen. Beide Trainer reagieren angefressen auf die Vorstellungen – aber aus verschiedenen Gründen.
Glött/Gundelfingen Ausflüge zum Vergessen absolviert haben die beiden heimischen Fußball-Bezirksligisten VfR Jettingen und FC Günzburg. Die im Vorfeld als Favorit gehandelte Elf von der Mindel kassierte beim bisherigen Laternenträger SSV Glött ein derbes 0:3. Und die Jungs von der Donau verloren das in Sachen Klassenerhalt wichtige Derby beim FC Gundelfingen II ebenfalls klar 0:3. Beide Begegnungen litten unter schlechtem Wetter mit steifen Windböen und Niederschlag bis hin zu Schneeregen-Schauern. Die äußeren Bedingungen aber waren nicht der Grund für die miserable Laune der Trainer Michael Porstendörfer und Christoph Bronnhuber.
(2:0): Die Gäste mussten kurzfristig auf fünf Spieler verzichten, traten annähernd mit einer Rumpfmannschaft beim Schlusslicht an. Das ließ Coach Michael Porstendörfer freilich nicht als Ausrede für das Resultat gelten. „Von jenen elf, die auf dem Platz waren, hätte ich mir mehr erwartet. Die haben alle zu Recht den Anspruch, in der Bezirksliga zu spielen“, sagte er missmutig.
Dabei waren die ersten 30 Minuten der Begegnung durchaus angetan, Hoffnungen auf Jettinger Seite zu wecken. Die Partie verlief auf Augenhöhe, auch hatten die Gäste das Kellerkind augenscheinlich nicht unterschätzt. Sie hatten im Vorfeld gewusst, dass die wacker um den Klassenerhalt kämpfende Glötter Mannschaft über die Winterpause gewachsen ist, nun deutlich bessere Leistungen abrufen kann als zuvor. Die Jettinger waren in der Hinsicht unter anderem durch den beherzten Auftritt der SSV in Wörnitzstein gewarnt.
Nein, der Knackpunkt war eindeutig das erste Tor dieser Partie.
• SSV Glött – VfR Jettingen 3:0
Dominik Wohnlich brachte Glött in Führung (34.) und von da an wars vorbei mit den Jettingern. Porstendörfer analysierte knackig: „Das Problem war weder der Platz noch das Wetter oder der Schiedsrichter, sondern dieses 0:1. Das hat uns zu viel Arbeitsspeicher gekostet.“Als Hakan Kaya noch vor der Pause das 2:0 gelang (42.), verloren die Gäste ein wenig die Lust am Fußballspielen. Der dritte Treffer durch ein Eigentor von Günther Heidenberger (74.) war überflüssig, aber nicht entscheidend. Auch die Ampelkarte gegen den Jettinger Pascal Prünstner (74.) hatte nur statistische Auswirkungen.
Porstendörfer will während der vorösterlichen Trainingswoche klare Worte an die Seinen richten. „Wir haben uns vom Rückstand beeindrucken lassen und den Kopf verloren. Darüber müssen wir reden“, sagte er.
• FC Gundelfingen II – FC Günzburg 3:0 (1:0): Der FC Gundelfingen II
scheint den Bezirksliga-Kickern des FC Günzburg einfach nicht zu liegen. Bereits das Heimspiel hatte das Team um Spielertrainer Christoph Bronnhuber in dieser Runde verloren, jetzt gab es auch auf fremdem Rasen eine Pleite. Wirklich schlimm daran ist, dass die Kreisstädter den Abstiegsrängen nun wieder ganz nah sind – und möglicherweise immer noch nicht vollkommen verinnerlicht haben, was das bedeutet. So zumindest sind die Worte zu deuten, die ihr Spielertrainer unmittelbar nach dem 0:3 wählte: „Ganz viele haben immer noch nicht verstanden, dass es kurz vor zwölf ist, um die Klasse zu halten. Wir verlassen uns offenbar zu sehr auf die Qualität im Kader – und dann stehen wir hier im Graupelwetter und schaffen es nicht, die Basics auf den Platz zu bringen.“
Das Duell der Tabellennachbarn sah über die gesamte erste Halbzeit bessere Gundelfinger. Christoph
Bronnhuber kommentierte dazu: „Die haben das clever gemacht und mehr als wir gewusst, um was es hier geht.“Den verdienten Führungstreffer der Gastgeber besorgte Philipp Urban – und es war ganz viel Glück dabei. Sein als Flanke gedachter Ball aus dem Halbfeld wurde Beute des zuweilen böigen Windes und pfiff am verdutzten Gäste-Torwart Matthias Möhnle vorbei ins Netz (39.). Auch an den beiden weiteren Torerfolgen der Bayernliga-Reserve war Urban beteiligt. Sein Freistoß erreichte Bernhard Rembold und der versenkte den Ball kompromisslos im Netz (75.). Und in der Nachspielzeit war er selbst noch mal zur Stelle (90.+1).
Zwischendurch hätten die Gäste der Sache durchaus einen Dreh geben können. Vor allem die ersten zehn Minuten nach der Halbzeitpause zeigten klar, dass in dieser Partie etwas zu holen gewesen wäre für den FC Günzburg.