Neues System: Blutspende-Fragebogen ist im Kreis Günzburg digital
Schneller, gezielter, nachhaltiger: Der Fragebogen wird nun am Tablet ausgefüllt. Andrea Rösch aus Leipheim hat es getestet.
Wer regelmäßig zur Blutspende geht, kennt den Ablauf. Bereits bei der Anmeldung werden dem potenziellen Spender verschiedene Unterlagen übergeben, die im weiteren Verlauf bearbeitet werden müssen. Bei der zweiten Station muss ein Fragebogen ausgefüllt werden, der neben der Abfrage der Stammdaten auch zahlreiche medizinische Fragen enthält. Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase in München erfolgt derzeit die bayernweite Einführung eines digitalen Fragebogens. Im Landkreis Günzburg erfolgte die Umstellung erstmals am 20. März beim Blutspendetermin in Günzburg im Forum am Hofgarten.
Als erste Spenderin und damit „Testerin“des neuen Systems konnten die Verantwortlichen des BRK-Kreisverbandes, Benjamin Reisch und Nadine Rathgeber, an diesem Tag Andrea Rösch aus Leipheim begrüßen, die bereits mehr als 100-mal Blut gespendet hat.
Bei der Anmeldung erhält sie von den ehrenamtlichen Helfern ein Armband mit einem individuellen QR-Code, mit dem sie sich zusammen mit ihrem Geburtsdatum an den verschiedenen Stationen ausweisen kann. Die Gesundheitsfragen des medizinischen Fragebogens werden digital am Tablet beantwortet – Kugelschreiber und Papier gehören damit der Vergangenheit
an. Durch den Verzicht auf Papierformulare werden laut BRK Kreisverband jährlich knapp zwei Millionen Blatt Papier eingespart und die wiederholte Eingabe von Stammdaten entfällt, da diese bereits hinterlegt sind. Unter bestimmten Voraussetzungen wird es künftig auch eine Kurzversion des Blutspende-Fragebogens geben, sodass regelmäßige Spenderinnen und Spender weniger Fragen beantworten müssen oder gezielt die für sie relevanten Fragen gestellt bekommen. Allein in Bayern werden täglich rund 2000 Blutspenden für die Versorgung kranker und verletzter Menschen benötigt. Beim Termin in Günzburg konnte der Blutspendedienst diesmal mehr als 220 Spenderinnen und Spender begrüßen. Aus einer Blutspende entstehen drei verschiedene Blutpräparate, die gezielt zur Behandlung nach Unfällen, zur Krebstherapie oder bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden können. Die Blutentnahme dauert etwa zehn Minuten, dabei werden rund 500 Milliliter Blut gespendet. Der gesamte Zeitaufwand beträgt etwa 45–60 Minuten. (AZ)
Nächste Blutspendetermine: 12. April in Ichenhausen, 15. April in Jettingen, 17. April in Krumbach, 18. April in Ziemetshausen, 24. April in Burgau, 3. Mai in Thannhausen