Islamisten zerstückeln US-Blogger
Abhijit Roy war zu Besuch in Dhaka, wurde mit Äxten und Macheten getötet
Dhaka – Er lebte und arbeitete in Amerika. In Bangladesch, der Heimat seiner Eltern, war er einer der umstrittensten Blogger. Auf der Seite „ Mukto Mona“schrieb Abhijit Roy gegen Zensur, religiösen Fundamentalismus und Homophobie an. Jetzt wurde er dafür in Dhaka regelrecht zerstückelt.
Der Programmierer und Schriftsteller war mit seiner Frau Rafida Ahmed Banna nach Bangladesch gekommen, um in der Hauptstadt eine Buchmesse an der Universität zu besuchen. Roy bekannte sich zum Atheismus, schrieb Bücher wie „ Die Philosophie des Unglaubens“und „ Das Glaubensvirus“. Schon öfter soll der Blogger, der auch Autoren aus dem muslimischen Land die Möglichkeit gab, trotz Zensur bei ihm ihre Texte zu veröffentlichen, von islamistischen Fanatikern bedroht worden sein.
Nach der Buchmesse war Roy mit seiner Frau am Donnerstagabend auf dem UniversitätsCampus von Unbekannten überfallen worden. Die Männer gingen mit Macheten und Äxten auf die beiden los. Abhijit Roy starb, seine Frau wurde schwer verletzt und verlor einen Finger. Nach der Attacke flohen die Angreifer.
Am Tatort wurden zwei Macheten gefunden, an denen noch Fleischfetzen klebten, wie Polizeichef Sirajul Islam erklärte. Die bislang unbekannte militante Gruppe namens Ansar Bangla 7 bekannte sich zu dem feigen Anschlag. Roy habe sterben müssen, weil seine Arbeit „ein Verbrechen gegen den Islam“sei. In Dhaka versammelten sich Studenten, um gegen die radikalen Fundamentalisten zu protestieren. Auf Plakaten stand: „Wie viele Tote muss es noch geben?“Roys Freund, der Blogger Baki Billah: „Wir wissen nicht, was die Regierung tun wird, um die Mörder zu finden. Wir wollen Gerechtigkeit!“