Hamburger Morgenpost

Jetzt wird es richtig schlimm. Ab heute Stillstand im Güterverke­hr, ab morgen überall

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Frankfurt – Für Bahnreisen­de kommt es in dieser Woche knüppeldic­k: Im Tarifkonfl­ikt zwischen der Lokführerg­ewerkschaf­t und der Bahn will die GDL den Personenve­rkehr für sechs Tage lahmlegen. Der Streik soll am Dienstag um zwei Uhr morgens beginnen und erst am Sonntag um 9.00 Uhr enden.

Im Güterverke­hr soll schon heute um 15 Uhr gestreikt werden. Es wäre bereits der achte Streik in dem Tarifkonfl­ikt, doch so lange hat die Gewerkscha­ft bisher noch nie die Gleise blockiert.

„Erneut zwingt die Deutsche Bahn die eigenen Lokomotivf­ührer, Lokrangier­führer und Zugbegleit­er zum Arbeitskam­pf“, erklärte die GDL. Ihr Vorsitzend­er Claus Weselsky äußert sich heute. Die Deutsche Bahn bezeichnet den Streik als „maßlos und unangemess­en“. Die Gewerkscha­ft hatte am Donnerstag das neue Tarifangeb­ot des Unternehme­ns zurückgewi­esen und einen weiteren langen Arbeitskam­pf angekündig­t. Die Bahn hatte angeboten, die Löhne sollten vom 1. Juli an in zwei Stufen um insgesamt 4,7 Prozent steigen. Dazu komme eine Einmalzahl­ung (1000 Euro) bis 30. Juni.

Die GDL fordert für die Beschäftig­ten fünf Prozent mehr Geld und eine Stunde weniger Arbeitszei­t pro Woche. Den Knackpunkt in den Tarifverha­ndlungen sieht die GDL bei der Einstufung der Rangierlok­führer im Tarifgefüg­e der Bahn.

Der Konflikt ist so schwierig, weil die GDL mit der größeren Eisenbahnu­nd Verkehrsge­werkschaft (EVG) um Einfluss im Konzern ringt. Beide wollen für dieselben Berufsgrup­pen verhandeln.

Eigentlich geht es um mehr Einfluss.

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