Plötzlich ist die
Labbadia-Team landet wichtigen Sieg im Abstiegs-Fünfkampf.
Eigentlich ist das ja alles nicht zu fassen. Da quält der HSV seine Fans die ganze Saison lang, legt dann kurz vor dem Ende plötzlich den fünften Gang ein und begeistert. 2:1 (1:0) bei Mainz 05! Der zweite Dreier in Folge! Und nun ein Heimspiel gegen Freiburg! Der LigaDino zieht sich selbst aus dem Sumpf.
Als Gojko Kacars Geschoss nach 87 Minuten rechts unten einschlug, gab es kein Halten mehr. Mit Mann und Maus jubelte der HSV, sie alle schrien die Erleichterung aus sich heraus. Ein paar Minuten später war es dann vollbracht. Wieder ein Sieg und der Sprung auf Platz 14! Der HSV setzt einen Anker und beißt sich in der Liga fest. Daran glaubten vor einigen Wochen nur noch Optimisten.
Jubel, Trubel, Hamburger Heiterkeit. „Der Schlüssel ist, dass wir defensiv und offensiv alles miteinander machen“, dozierte Heiko Westermann. „Wir halten jetzt total zusammen. Zwei Mal in Folge zu gewinnen, das ist grandios!“Weil der HSV im Schlussspurt der Saison begriffen hat, worauf es ankommt. Für alle offensichtlich hat Bruno Labbadia die richtigen Knöpfe gedrückt – das, was seine Vorgänger nicht hinbekamen.
Der Sieg in Mainz – absolut verdient, weil der HSV mit ganz wenigen Ausnahmen total konzentriert und kompakt zu Werke ging. Und zugegeben, auch das Glück spielte mit. Westermanns Linksflanke verlängerte der Mainzer Baumgartlinger per Kopfball-Bogenlampe zur Führung – 1:0 (37.).
Die Gastgeber, zunächst geschockt durch Sotos Horror-Verletzung (33.), kamen dennoch zurück, nutzten eine Unachtsamkeit der HSV-Deckung spät, aber prompt zum Ausgleich. Joker Malli
netzte zum 1:1 ein (76.).
Das Ende aller Sieghoffnungen? Nein! Denn der neue HSV kann zurückschlagen – wie schon gegen Augsburg, nachdem er das 2:2 kassierte. „Früher hätten wir nach dem 1:1 noch ein zweites Gegentor bekommen“, erklärte Abwehrchef Johan Djourou. Nun aber treffen sie selbst: Kacars Flachschuss erlöste alle. Der Sieg! Und ein Meilenstein in Richtung Klassenerhalt. Dass Brosinski nach seinem Rempler gegen Rudnevs noch Rot sah (89.), spielte dem HSV in die Karten. Nun ist die Rettung ganz nah. „Am Freitag haben wir gegen Freiburg einen kleinen Matchball“, sagt Djourou, „noch ist nichts gewonnen.“Stimmt. Doch der Wind hat sich gedreht: Keine Spur mehr von Angst beim HSV. „Unsere Fans werden feurig sein und uns antreiben. Ich freue mich auf das Spiel“, sagt Westermann. „Diese Chance müssen wir unbedingt nutzen.“Das Schöne: Diesem HSV traut man das mittlerweile auch zu – ohne Wenn und Aber! Aus Mainz berichten
Simon Braasch und Florian Rebien
beim