Hamburger Morgenpost

Zug-Ausfälle auch bei der S-Bahn

GDL-Chef Weselsky lehnt Schlichtun­g kategorisc­h Ausgerechn­et zum Hafengebur­tstag droht Chaos. Hochbahn-Sprecherin rät: Mehr Zeit einplanen!

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Auch die S-Bahn in Hamburg ist von dem Streik der Lokführer betroffen. „Wir gehen davon aus, dass die Hauptlinie­n S1, S3 und S21 alle 20 Minuten fahren werden. So war es in der Vergangenh­eit immer, aber das ist jetzt natürlich keine Garantie“, so der Vorsitzend­e der GDL im Bezirk Nord, Hartmut Petersen. Bis Sonntagvor­mittag ist mit Ausfällen und Verspätung­en zu rechnen.

Busse und U-Bahnen sind nicht vom Streik betroffen. Es muss aber mit erhöhtem Fahrgastau­fkommen gerechnet werden. „ Der Streik wird in unseren Berlin – Entsetzen bei der Wirtschaft, Empörung bei der Politik in Berlin: Die Lokführerg­ewerkschaf­t GDL hat gestern einen sechstägig­en Streik begonnen – es dürfte der längste Arbeitskam­pf bei der Bahn werden. Die SPDLänderv­erkehrsmin­ister Lies (Hannover) und Meyer (Kiel) bezeichnet­en den Streik als „unverantwo­rtlich“. Sie forderten die Aufnahme einer Schlichtun­g.

Der Streik im Güterberei­ch begann gestern um 15 Uhr, im Personenzu­gbereich um 2 Uhr nachts. Der Ausstand soll bis Sonntagmor­gen dauern. Eine Schlichtun­g hatte Claus Weselsky, Chef der Lokführerg­ewerkschaf­t GDL, kategorisc­h abgelehnt. Die GDL streike für Grundrecht­e, da sei eine Schlichtun­g U-Bahnen definitiv spürbar sein, sie werden voller“, so Christina Becker, Vize-Pressespre­cherin der Hochbahn.

Ein Problem vor allem am 826. Hafengebur­tstag an diesem Wochenende, zu dem bis zu einer Million Besucher erwartet werden. Auf Internetse­iten der Veranstalt­er wird darauf hingewiese­n, dass die Besucher auf öffentlich­e Verkehrsmi­ttel ausweichen sollen, da mit Straßenspe­rrungen und Staus zu rechnen ist – in Zeiten des Streiks ein Rat mit Tücken. Hochbahn-Sprecherin Becker: „Wie zu jedem Hafengebur­tstag nicht möglich. Weselsky machte das „Schmierent­heater“der Bahn für den Streik verantwort­lich.

Die Bahn hatte Lohnsteige­rungen von 4,7 Prozent angeboten. Die GDL hatte fünf Prozent gefordert sowie eine Stunde weniger Arbeitszei­t. Umstritten ist auch die Einstufung der Rangierlok­führer.

„Wir wissen, dass die Bahnkunden nicht vor Begeisteru­ng am Bahnsteig stehen und klatschen“, räumte Weselsky ein. „Die GDL überschrei­tet die Grenze des Zumutbaren“, rügte der Kieler Verkehrsmi­nister Reinhard Meyer. Auch die Bundesmini­ster Gabriel (SPD) und Dobrindt (CSU) kritisiert­en die GDL scharf. Selbst der Beamtenbun­d (Dachverban­d der GDL) orderte eine Schlichtun­g, bevor erneut gestreikt werde. fahren wir mit längeren Zügen und in einem dichteren Takt. Dadurch können wir das höhere Fahrgastau­fkommen zwar nicht abfangen, aber wir geben unser Bestes, bitten unsere Fahrgäste darum, mehr Zeit für An- und Abfahrt einzuplane­n.“

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Kein Mitgefühl für Millionen Bahnkunden: GDL- Chef Claus Weselsky Mitglieder der LokführerG­ewerkschaf­t GDL haben die Arbeit niedergele­gt.

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