So wird er Johan Djourou zum Chef
Tadellos in Mainz! Schweizer blüht unter Trainer Labbadia auf Die Bruder-Leichtfuß-Zeiten sollen endgültig vorbei sein
HSV- KURZPÄSSE
GEBOTEN: Ajax Amsterdam buhlt um Rafael van der Vaart – und hat doch nur geringe Chancen. Laut Berater Robert Geerlings favorisiert Rafa einen höherdotierten Vertrag in einer europäischen Top-Liga. In Holland liegt die Gehaltsobergrenze bei einer Million Euro. Van der Vaart selbst merkte schon vor Wochen an: „ Ajax spielt eigentlich zurzeit keine Rolle.“
GEHÖRT: Der HSV e.V. stellt zum 1. Juni einen hauptamtlichen Geschäftsführer ein – und entschied sich für Jörn Spuida. Der 38-Jährige war acht Jahre lang Leiter der Amateure, setzte sich gegen 559 Mitbewerber durch. Als Kandidat galt auch Ex-Vorstand Oliver Scheel – der zog seine Bewerbung nach MOPO-Informationen allerdings im Laufe des Auswahlverfahrens wieder zurück.
GESEHEN: Marcelo Díaz trainierte gestern wieder komplett. Valon Behrami setzte hingegen noch aus.
GEPLANT: Morgen (17 Uhr, Hagenbeckstr.) kämpft die U23 gegen Spitzenreiter Werder II (hat fünf Punkte Vorsprung) um die letzte Titelchance in der Regionalliga. Offen, ob Profis aushelfen. Maxi Beister könnte ein Thema sein. Bruno Labbadia: „Vergangene Woche sollte er lieber intensiver trainieren. Wir werden besprechen, inwiefern nun ein Spiel Sinn macht.“
GESETZT: Heute wird erst um 18 Uhr an der Arena trainiert. So haben die Profis zumindest einen halbwegs freien Tag zur Regeneration. Wenn er so weiter spielt, braucht sich der HSV um seine Defensive keine großen Sorgen mehr zu machen. Johan Djourou soll den Laden dicht halten – und zeigte in Mainz, wie vorzüglich er dieser Aufgabe an guten Tagen nachkommen kann. Am Freitag gegen Freiburg soll das nächste Ausrufezeichen folgen.
Auf so eine Partie warteten die Fans lange. Turm in der Schlacht war Djourou schon des öfteren, allerdings zuverlässig begleitet von der Konstanz, dann doch immer mal einen durchrutschen zu lassen. Ein Bruder Leichtfuß eben, im klassischen Sinne. In Mainz war damit Schluss. „Ich habe mich sehr wohl gefühlt auf dem Platz“, erklärte der 28-Jährige und schob die Begründung gleich hinterher: „Jeder, wirklich jeder, arbeitet für den anderen. Wir machen die Räume insgesamt enger. Davon profitieren dann auch wir Abwehrspieler, weil sich nicht so viele Lücken ergeben.“
Der unüberwindbare Djourou – so wird er zu dem Chef, der er sein soll. Auffällig, dass der Schweizer unter der Leitung von Bruno Labbadia aufblüht. Dabei war er vor drei Wochen noch total von der Rolle, lieferte sich in der Pause des Wolfsburgeine Kabinen-Prügelei mit Valon Behrami, sah danach Gelb-Rot. Nun die Kehrtwende. Wohl auch, weil er mit Slobodan Rajkovic den perfekten Partner in der Abwehrmitte gefunden zu haben scheint.
Vorsichtig bleibt Djourou trotzdem. „Das FreiburgSpiel ist ein kleiner Matchball im Abstiegskampf“, sagt der Nationalspieler. „Aber es wird ganz hart. Wir müssen mindestens so gut spielen, wie in Mainz.“Chef Djourou gibt den Takt vor. Endlich fehlerfrei.