Seit Sonnabend gibt es keine Spur mehr vom vermissten Mädchen aus Stendal
Stendal – Sie wollte mit anderen Kindern Holz für ein Lagerfeuer sammeln. Doch die kleine Inga Gehricke kam nicht wieder aus dem Wald zurück. Das war am vergangenen Sonnabend. Seit 19.40 Uhr gibt es keine Spur mehr von der Fünfjährigen. Die Polizei durchkämmt seither mit einem Großaufgebot ein Waldgebiet bei Stendal, sucht fieberhaft nach dem Mädchen.
Es sollte so ein schönes Fest werden. Am Diakoniewerk Wilhelmshof, einer Betreuungseinrichtung für geistig Behinderte und Suchtkranke nahe Stendal (Sachsen-Anhalt), wurde gegrillt und gefeiert, am Abend sollte ein Lagerfeuer steigen. Mittendrin hüpfte Inga aus Schönebeck umher. Sie war mit ihren Eltern zu Besuch gekommen. Ein Foto, aufgenommen am Nachmittag, zeigt sie freudestrahlend mit zwei geflochtenen blonden Zöpfen und pinken Haarspangen. Das 1,20 Meter große Mädchen mit zurzeit fehlenden Schneidezähnchen trug eine blaue Jeans und einen blauen Schmetterlingspulli.
Als alle Kinder ausschwärmen sollten, um am Waldesrand Holz fürs Feuer
einzusammeln, rannte auch Inga los. Doch ihre Eltern warteten vergeblich auf ihre Rückkehr. Das Mädchen wurde zuletzt am Grillplatz gesehen.
Die Suche nach ihr blieb bislang erfolglos, wurde nach und nach auf ein immer größeres Gebiet ausgeweitet. Inzwischen kämpfen sich 550 Retter auf 3500 Hektar durch Dickicht, Mulden, Unterholz – unterstützt von Spürhunden und einem Hubschrauber. „Wir suchen mit allen Kräften, die wir haben“, so eine Polizeisprecherin in Magdeburg. Die Hoffnung, dass Inga noch lebt, schwindet allerdings von Minute zu Minute. Mittlerweile wird auch der drei Kilometer entfernte Maßregelvollzug Uchtspringe unter die Lupe genommen, wo unter anderem Triebtäter untergebracht sind.