Kostenexplosion
Berliner Lauschzentrale wird mehr als doppelt so teuer wie bisher geplant
Berlin – Als hätte der Bundesnachrichtendienst nicht schon genug Probleme. Heute müssen BNDChef Gerhard Schindler (62), Kanzleramtschef Peter Altmaier (56) und Innenminister Thomas de Maizière (61, beide CDU) zum Rapport in den Bundestag. Welche Rolle spielte der deutsche Geheimdienst bei der Spionage der NSA in Europa und was wusste das Bundeskanzleramt? Jetzt kommt raus: Der BND hat auch ein neues Kostenproblem. 283 Meter lang, 148 Meter breit, rund 30 Meter hoch – mitten in Berlin liegt die geheimste Baustelle Deutschlands. Seit fast zehn Jahren lässt der BND an der Chausseestraße seine neue Zentrale errichten. Eigentlich sollten bis Ende dieses Jahres 4000 Agenten vom alten Hauptsitz Pullach bei München nach Berlin gezogen sein. Ob das tatsächlich klappt, ist mehr als fraglich.
Denn es gibt immer neuen Ärger am Bau und immer höhere Kosten. Nach der MOPO vorliegenden Unterlagen geht der Bund inzwischen von Gesamtumzugskosten in Höhe von 1,6 Milliarden Euro aus – mehr als doppelt so viel wie ursprünglich geplant. Allein in den letzten drei Jahren kamen 300 Millionen Euro Extra-Kosten hinzu.
Wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage von LinkenFraktionsvize Jan Korte (38) hervorgeht, betragen allein die reinen Baukosten inzwischen 1,04 Milliarden. Schuld an den Steigerungen sind laut zuständigem Bauministerium „unvorhersehbare Sachverhalte“und „Baukostenindexsteigerungen“. Allein 2014 mussten 132 Millionen Euro wegen eines „gestörten Bauablaufs“hinzugeschossen werden. Und bisher noch nicht mit eingerechnet sind die Kosten, die dem BND durch den MegaWasserschaden entstehen, der im März Folge eines mutmaßlichen SabotageAktes war. Es werde dafür