Die Probleme der Karriere-Frauen
Obwohl sie bei den Uni-Abschlüssen vorne liegen, verdienen sie noch immer weniger
Der Fall von PR-Beraterin Lotta König mag ein Extrem sein. Doch immer wieder ist der Nachteil für Frauen im Berufsleben ein Thema. Denn obwohl mehr Mädchen als Jungs Abitur machen, verdienen sie am Ende deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen.
So hat das Statistikamt Nord erst gestern aktuelle Zahlen zum Einkommen der Hamburger veröffentlicht. Ergebnis: Während eine männliche Vollzeitkraft in der Hansestadt im Schnitt 57 144 Euro verdient, kommt eine Frau in Vollzeit nur auf 44 836 Euro Jahreseinkommen.
Am Ende des Monats landen damit rund 22 Prozent weniger Gehalt auf den Konten der Hamburgerinnen als auf denen der Hamburger. Besonders ausgeprägt ist die Gehaltsdifferenz in den Chefetagen: Hier verdienen Frauen sogar 29 Prozent weniger.
Gleichzeitig machen deutlich mehr Mädchen als Jungs Abitur – knapp 55 Prozent der Abiturienten sind weiblich. Auch bei den Uni-Abschlüssen liegen Frauen vorne. Doch bereits bei den wissenschaftlichen Mitarbeitern zeigt sich, dass Studenten an Deutschland Unis eher die Karriereleiter hochklettern als ihre Kommilitoninnen: Der Frauenanteil liegt hier bei 47 Prozent. Und an der Uni Hamburg ist nicht einmal jede dritte Professur mit einer Frau besetzt (29 Prozent).
Ähnlich sieht es in den Chefetagen aus: Auch hier lag der Frauenanteil in Deutschland im vergangenen Jahr bei schlappen 29 Prozent.