Teufelskreis schließt sich
Verlängert „Schnecke“ligaunabhängig bis 2018. Debüt und Jubiläum beim 1. FC Kaiserslautern
Debüt-Trikot aus dem Jahr 2008 von Mama Eva ungewaschen und in Ehren gehütet wird. „Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass der Klub in Zukunft seine Ziele erreicht. Es lohnt sich auf jeden Fall, für diesen Verein alles zu geben.“
So wie am vergangenen Sonntag gegen RB Leipzig, als er nicht nur Lennart Thys Siegtreffer vorbereitete, sondern mit jeder Faser seines schmächtigen Körpers für den Dreier geackert hatte. Bei seiner der völligen
Entkräftung geschuldeten Auswechslung nach 82 Minuten bekam Kalla dann den verdienten Lohn in Form von stehenden Ovationen.
„Dass Schnecke nicht den Cristiano Ronaldo macht, ist ja klar“, erklärte Ewald Lienen seine Wertschätzung. „Aber ich kann ihm nur das goldene Sternchen überreichen für das, was er läuferisch und kämpferisch geleistet hat.“Darum ist der Coach auch froh über Kallas Verbleib: „Er ist aufgrund seiner Dynamik, seiner Leidenschaft und Einstellung ein sehr wichtiger Spieler bei uns.“
Bei aller Freude über die Anerkennung: Kalla weiß, dass keine Zeit ist, sich auf Lorbeeren auszuruhen. „Der Weg ist noch nicht zu Ende“, mahnte er trotz des erstmaligen Verlassens der Abstiegsränge Das Ende kam jäh und gnadenlos. Ein Foul, eine Verletzung, eine Trainingspause – und schon hatte Marc Rzatkowski seinen Stammplatz beim FC St. Pauli verloren. Ein Zustand, der nagen wird am ehrgeizigen „Ratsche“.
„Ich liebe den Fußball und lebe für den Wettbewerb“, hatte der 25-Jährige noch Anfang Februar voller Tatendrang gesagt. Sechs Wochen später stoppte der Gladbacher Mahmoud Dahoud in einem wenig bedeutungsschwangeren Testspiel den Elan des Blondschopfes auf rüde Weise. Die schwere Oberschenkelprellung, Folge seit dem zehnten Spieltag. „Der Tabellenstand in drei Wochen zählt, wir müssen Punkte holen. Am Sonnabend geht es in Kaiserslautern weiter.“Bei den „Roten Teufeln“. Dort, wo für Jan-Philipp Kalla alles begann – mit einer Niederlage (0:2 am 6. Mai 2008)! Eine Wiederholung der Ereignisse tut nun wirklich nicht Not. Und der Jubilar wird alles dafür geben, dass am Ende nicht nur seine persönliche 100 gefeiert werden kann.
s.krause@mopo.de eines bösen Fouls, legte Rzatkowski zwei Wochen lahm. Beziehungsweise eigentlich bis heute.
Denn „Schatti“, wie er nur von Coach Ewald Lienen gerufen wird, stand seitdem keine Sekunde mehr auf dem Platz. Immer im Kader, nie eingewechselt, auch nicht bei dürftigen Auftritten wie in Heidenheim – ein hartes Brot für den gebürtigen Bochumer, an dessen Schicksal sich wohl auch in Lautern nichts ändern wird. Denn nach der starken Teamleistung gegen Leipzig gibt es kaum Argumente für Personalwechsel.