„GDL-Chef wie die Axt im Walde!“Bahnstreik
LESERBRIEFE
Zweifellos ist das Streikrecht ein hohes Gut und hat deshalb auch Verfassungsrang. Wie die GDL, allen voran ihr Vorsitzender Weselsky, mit diesem Verfassungsrecht umgeht, ist allerdings äußerst bedenklich. Einerseits lehnt sie halsstarrig eine zu den Instrumenten der Tarifauseinandersetzung gehörende Schlichtung ab, andererseits tritt sie mit ihrem Verhalten aber die verfassungsmäßigen Rechte von Millionen Bundesbürgern mit Füßen. Damit schaden die GDL und ihr sich wie die Axt im Walde gebärdender Vorsitzender nicht nur dem eigenen Ruf, sondern auch dem der Gewerkschaften insgesamt.
Die Älteren werden sich daran erinnern: Die Bundesbahn war staatlich und die Zugführer Beamte. Und das war so, weil der Bahnverkehr wesentlicher Teil der Infrastruktur Deutschlands war. Ein Streikrecht gab es logischerweise nicht. All das wurde dem Gott der Marktwirtschaft geopfert und in der gibt es nur ein Ziel, die Gewinnmaximierung. Niemand kann es den Gewerkschaften übelnehmen, wenn sie im Jahre 2015 exakt den Gesetzen der Marktwirtschaft entsprechend handeln. Der Wirtschaftsliberalismus kennt keine Rücksicht.
Richter
und
Staatsanwälte
rufen vornehm das Bundesverfassungsgericht an, um ihre Gehälter anzupassen. Stille im Lande. Weil aber zwischen Quickborn und Bahrenfeld die Autobahn voll ist, schimpfen wir auf den Lokführer, der bei uns gleich um die Ecke wohnt. So werden wir abgerichtet. Vielleicht sollten wir im Stau Stehende es deshalb mal mit echter Solidarität versuchen, anstatt die Zwangssolidarität zu beschimpfen, die nun einmal grundsätzlich mit dem Streikrecht verbunden ist. Schon Morgen blockieren wir selbst die Lombardsbrücke in eigener Sache und verstehen die hupenden Autofahrer nicht. Mit Unverständnis lese ich, dass Herr Weselsky als alleiniger Verantwortlicher für die Streiks der GDL gilt. Die Verantwortlichen der Bahn verdienen Millionen an Gehältern und die Bahn erwirtschaftet einen Überschuss sondergleichen. Anstatt die Beschäftigten am Gewinn teilhaben zu lassen, Die Welt beging den „Star Wars Day“und dieses Mädchen in Tokio genoß den Angriff der Sturmtruppen . feiern sich nur die Bonzen. Der Streik ist vollkommen legitim. Was die Äußerungen von Herrn Gabriel angeht, man solle sich an die Spielregeln halten (Schlichtung), soll er sich an die eigene Nase fassen. Die SPD -Arbeitsministerien verbietet Gewerkschaften zu streiken und zwingt kleinere, sich den größeren zu unterwerfen. Wir haben aber in der Bundesrepublik das Streikrecht, und das ist gut so. Ich hoffe, die Mitglieder der GDL halten durch. Man kann es drehen und wenden wie man will, die Lokführergewerkschaft nimmt das gesetzlich verbriefte Streikrecht wahr, nicht mehr und nicht weniger. Deshalb sollte man aufhören, die GDL und ihren Boss Weselsky auf ungehörige Art und Weise zu attackieren. Warum gibt Herr Weselsky nicht ein einziges Mal verständlich zu, um was es ihm wirklich geht? Ganz einfach: Er weiß selbst, dass seine Forderungen völlig inakzeptabel sind. Für mich ist dieser Mann eine Schande und seine Forderungen schlichtweg unverschämt.