Schaaf wirft hin! Nur noch Zwie- statt Eintracht: Frankfurts Coach fühlt sich hintergangen
Er hat seine Prinzipien, das sollte nach 14 Jahren Werder Bremen eigentlich hinlänglich bekannt gewesen sein. Thomas Schaaf verfolgt seit jeher eine stringente Linie. Eine, die für das aufgeregtere Frankfurt nicht passte: Nach nur 329 Tagen im Amt warf der Eintracht-Trainer wieder hin.
Was im beschaulichen Bremen weit über eine Dekade lang hervorragend funktionierte, lässt sich nicht automatisch auf andere Städte ummünzen. Eine Erfahrung, die zu sammeln Thomas Schaaf 54 Jahre benötigte – und auf die er sicher gern verzichtet hätte. Aber der Trubel, der rund um ihn in den letzten Wochen der Saison ausgebrochen war, schreckte ihn ab.
„Die in der Öffentlichkeit getätigten Aussagen und die Darstellung meiner Person und meiner Arbeit, die sich in unglaublichen und nicht nachvollziehbaren Anschuldigungen und Unterstellungen in den Medien äußern, kann und will ich nicht akzeptieren“, teilte Schaaf per Presseerklärung mit. Schaafs Rücktrittsangebot nahm der Vorstand nach einer Krisensitzung gestern letztlich an.
Vorstandsboss Heribert Bruchhagen bedauerte die Entscheidung des Coaches, weil er „erfolgreich“für die Eintracht gearbeitet habe. „Die Bemühungen, ihn von seinem Vorhaben abzubringen, waren intensiv. Er hat die vom Verein vorgegebenen Ziele mehr als erfüllt“, sagte Bruchhagen und dementierte atmosphärische Störungen: „Die Mannschaft hat mir erklärt, sie wolle mit Thomas Schaaf weiterarbeiten.“Dazu wird es nicht kommen. Auch weil angeblich bereits mit Sascha Lewandowski verhandelt worden ist. Ein Verhalten, das in Thomas Schaafs Welt so gar keinen Platz hat.