So wertvoll ist der
TV-Millionen, Zuschauer, Stadionbau, Kaderplanung – die MOPO sagt, was die Rettung bedeutet
Der FC St. Pauli bleibt in der Zweiten Liga – der ganze Kiezklub atmet auf. Die MOPO sagt, was der Klassenerhalt für die BraunWeißen in allen Bereichen bedeutet.
Gesamtumsatz: Der betrug für das am 30. Juni zu Ende gehende Geschäftsjahr 31 Millionen Euro, er wäre in der 3. Liga deutlich unter die 20-Millionen-Grenze gesunken. Wichtigster Grund: Die TV-Gelder wären von zuletzt 8,3 Millionen Euro dramatisch auf etwa 800 000 Euro abgestürzt. Durch den Nicht-Abstieg ST. PAULI- KURZPÄSSE
JUSTIERUNG: Am 22.6. (Montag, 10 Uhr) bittet Ewald Lienen zur ersten Schicht 2015/16. Die Kiezkicker bereiten sich vom 7. bis zum 16. Juli in Oberstaufen im Allgäu auf die Saison vor. Im Rahmen dieses Camps geht es am 11. 7. gegen den Schweizer Zweitligisten FC Winterthur.
JUBILÄUM: Am kommenden Sonnabend spielt die Traditionsmannschaft des FC St. Pauli (u.a. mit André Trulsen, Stefan Studer und Michel Dinzey) um 13.15 Uhr am Millerntor gegen eine Auswahl des Fanladens, der sein 25-jähriges Bestehen feiert. gibt es für die Braun-Weißen in der kommenden Saison immerhin noch 7,03 Millionen Euro – 1,3 Millionen weniger als 2014/ 15, weil St. Pauli im TV-Ranking durch die schlechten Leistungen auf Platz zehn abgefallen ist. Logen und BusinessSeats: Die MOPO weiß: Bis zum 31. März
gab es in diesem Bereich Kündigungen von 25 Prozent. Durch den Verbleib im Bundesliga-Unterhaus sind die Chancen groß, dass viele dieser Kunden ihr Engagement doch fortführen. Und natürlich sind die Einnahmen für den Verein in der Zweiten Liga höher als eine Klasse drunter. Branchenüblich reduzieren sich die Erlöse bei einem Abstieg in die 3. Liga um 30 bis 40 Prozent. Hauptsponsor: Congstar zahlt in der Zweiten Liga 1,7 Millionen Euro pro Jahr, in der 3. Liga wäre es nur noch eine Million gewesen.
Sport- Etat: Der liegt inklusive der U23 und dem Nachwuchsbei elf Millionen Euro, hätte auf 4,5 Millionen Euro zusammengestrichen werden müssen. Und: Sportchef Thomas Meggle kann zusammen mit Trainer Ewald Lienen das vorhandene Gerüst in der Zweiten Liga „nur noch“stabilisieren, den Kader verschlanken – und muss nicht mangels gültiger Verträge fast bei Null anfangen. Schön: Der Vertrag von Shooting-Star Kyong Rok Choi hat sich durch den Nicht-Abstieg um ein Jahr verlängert.
Zuschauerschnitt: Zweitliga-Lizenz Pauli mit 27000, Drittliga-Erlaubnis 23 000 Zuschauern
Nachwuchs: Die wichtigste Mannschaft – die U23 – wäre beim sportlichen Super-GAU mitabgestiegen. Sie hätte sich zwar nicht aufgelöst, doch Manager Hermann Klauck erklärt: „Nur drei Spieler hätten einen Vertrag für die Oberliga gehabt, wir hätten innerhalb von vier Wochen eine völlig neue Mannschaft zusammenbauen müssen. Deshalb ist uns nicht nur ein ganzer Stein vom Herzen gefallen, sondern eher ein ganzer Felsbrocken. Wir sind alle froh, dass wir dem Teufel nochmal von der Schippe gesprungen sind.“
Stadion: Der Neubau geht in die Endphase, die Nordtribüne nimmt Formen an, sogar die Dachkonstruktion ist mittlerweile im Bau. Ein trauriger Gedanke, dass die Fans in der schicken Arena (mindestens 27500 Plätze) nur noch Drittliga-Fußball hätten sehen können. Die Finanzierung des Schmuckkästchens hätte der Klub zwar auch in der 3. Liga wuppen können – allerdings nur zulasten der sportlichen Vom FC St. Pauli
berichten Buttje Rosenfeld und Nils Weber Für hat für die St. die mit kalkuliert.