MEGA- SKANDAL
Na endlich! FIFA-Gauner im Knast
Zürich – Es ist sechs Uhr morgens. Die Szenen im Züricher Fünf-Sterne-Hotel „Baur au Lac“sind filmreif. Aber hier dreht nicht Hollywood. Das FBI macht Ernst.
Im Auftrag der US-Justiz betreten Zivil-Beamte der Schweizer Kantonspolizei die Nobelherberge, lassen sich die Zimmerschlüssel von sieben hochrangigen FIFAFunktionären geben – und nehmen diese in Auslieferungshaft!
Insgesamt 14 Personen sind angeklagt, unter den sieben Festgenommenen sind sogar zwei Vize-Präsidenten des Fußball-Weltverbandes: Jeffrey Webb (50) von den Kaimaninseln und Eugenio Figueredo (83, Uruguay).
Dass auch Ex-FIFAVize Jack Warner (72, Trinidad und Tobago) – wegen andere Korruptionsfälle bereits aus dem Amt gestolpert – auf der Liste der US-Justiz steht, überrascht kaum. Der Vorwurf an alle Beschuldigten: Annahme von Bestechungsgeldern in einer Gesamthöhe von weit über 100 Millionen Dollar seit 1991 für die Veräußerung von Vermarktungsrechten für Fußballin Süd- und Nordamerika.
Was für ein Schlag gegen die Korruption im Weltfußball! Die Behörden hatten leichtes Spiel, weil sich die Fußball- Funktionäre zum heute beginnenden FIFA-Kongress in der Schweiz versammelten.
US-Justizministerin Loretta E. Lynch will den FIFA-Sumpf trockenlegen!
Sie sagt, sie habe ein System von Schmiergeldern und schamloser Bereicherung aufgedeckt. Sie spricht von Korruption seit mindestens 24 Jahren. „Sie haben das weltweite Fußballgeschäft korrumpiert, um sich selbst zu bereichern“, erklärte sie bei einer Pressekonferenz in New York. „Sie haben es immer und immer wieder gemacht. Jahr um Jahr, Turnier um Turnier.“Sechs der Festgenommenen seien geständig. Sprengt diese Frau den Weltfußball? Ihr wichtigster Helfer bei diesem Vorhaben ist ausgerechnet ein ExFIFA-Funktionär: Chuck Blazer (71), bis 2013 Mitglied im Exekutivkomitee.
Der Amerikaner mit dem Spitznamen „Mister 10 Prozent“(was dem Anteil entsprach, den er bei zahlreichen krummen Geschäften für sich selbst abschöpfte) erklärte sich 2011 – als gegen ihn selbst wegen Veruntreuung ermittelt wurde – bereit, fürs FBI zu spionieren.
Doch mit dem Schlag der Polizei in Zürich nicht genug. Fast zeitgleich mit dem Zugriff im Hotel rückte die Schweizer Staatsanwaltschaft in einem zweiten Verfahren ins FIFAHauptquartier ein, beschlagnahmte Unterlagen, Computer, Speichermedien.
Auf den ersten Blick ein schwarzer Tag für den Weltfußball.
Die FIFA jedoch verkauft dies als „positives Ereignis“zur Schaffung juristischer Klarheit. Mediendirektor Walter De Gregorio erklärte auf einer absurden Pressekonferenz: „Es ist eine schwere Zeit. Aber für die FIFA ist es eine gute Sache.“Na dann …
„ Sie haben weltweit das Fußball- Geschäft korrumpiert.“US- Justizministerin Lynch