Verheiratet mit einem notorischen Hochstapler
Ehemann (35) beteuert vor Gericht seine Unschuld: Er glaubte die Lügen des angeblichen Millionärs
Er dachte, er hätte sich in einen reichen „IndustriellenErben“verliebt, tatsächlich hat Norman P. (35) einen vorbestraften Hochstapler geheiratet. Mit allem Pomp. Jetzt sitzt der arbeitslose Innenarchitekt neben seinem Ehemann vor Gericht. Mit gebrochenem Herzen.
Norman P., mit Vollbart und dünnem Zopf , ist wegen Betrugs angeklagt. Er soll zusammen mit seinem Ehemann Ingo K.-P. (46) diverse Luxus-Immobilien gekauft, aber nicht bezahlt haben. „Er bestreitet die Vorwürfe: „Ich sehe mich als das erste Opfer meines Mannes, ich bin missbraucht und manipuliert worden.“
Er habe die Geschichte geglaubt, die sein Liebhaber ihm aufgetischt habe. Dass der die Millionen zweier Tanten geerbt habe, dass genug Geld da sei für ein Apartment im „Kristall Tower“in der HafenCity, mit Sauna auf der Dachterrasse, für ein Palais an der Elbchaussee – und für eine Hochzeit im „Louis C. Jacob“: „Alle haben es ihm geglaubt. Überall wurde uns der rote Teppich ausgerollt.“
Er habe niemanden betrogen, betont Norman P.: „Ich habe immer allen gesagt, dass ich nur der arme Lebensgefährte bin.“Dann weint er: „Er ist immer noch Liebe meines Lebens.“
Das Paar lernte
die sich im Oktober 2009 kennen, da war Ingo K.-P. KnastFreigänger, verbüßte eine Strafe wegen Betruges – unter anderem, weil er 2005 als „Millionär“ein Hotel auf Sylt gekauft und nicht bezahlt hatte.
Der notorische Hochstapler hört der Aussage seines Mannes regungslos zu. Er schweigt bislang im Prozess. Als das Gericht sich für einige Minuten mit den Verteidigern zurückzieht, sitzen die Ehepartner plötzlich alleine im Saal. Keiner blickt den anderen an. Fortsetzung 4. Juni.