Olympia-Gegner machen mobil
Initiative bringt sich gegen die Spiele 2024 an der Elbe in Stellung. Demos und Infoveranstaltungen geplant
Sie warnen vor steigenden Mieten, vor einem gigantischen Polizeiaufgebot in der Stadt – und wollen Olympia in Hamburg deshalb mit allen Mitteln verhindern. Die Gegner der Spiele 2024 an der Elbe bringen sich in Stellung, wollen in den kommenden Wochen mit verschiedenen Aktionen auf sich aufmerksam machen.
„Olympische Spiele bedeuten steigende Mieten und kein normaler Mensch wird sich überhaupt eine Eintrittskarte leisten können“, sagt Florian Kasiske (34), Sprecher der Initiative NOlympia. Auf seinem Laptop pappt ein Sticker: „Feuer und Flamme am Arsch“, steht darauf geschrieben.
Zusammen mit anderen Aktivisten hat er Mitte April die Gruppe NOlympia gegründet – in den kommenden Monaten wollen sie in der Stadt nun Stimmung gegen die Pläne des Senats machen. Etwa 100 bis 150 Olympia-Gegner hätten sich der Gruppe inzwischen angeschlossen, sagt der 34-Jährige. Die Resonanz der Hamburger sei gut.
Man wolle nun auch verstärkt auf Sportvereine, Gewerkschaften und Umweltverbände zugehen, um über die Risiken zu informieren, die Olympische Spiele in Hamburg mit sich bringen würden: die Kosten in Milliardenhöhe zum Beispiel. Oder die Umsiedelung der Hafenbetriebe am Kleinen Grasbrook. „Es ist im Interesse aller dafür zu sorgen, dass keine Milliardensummen in ein gigantomanisches Großevent gesteckt werden, das wenigen nützt, aber der Mehrheit massiv schadet“, sagt Kasiske.
Die Verfassungsänderung für das geplante Referendum im Herbst lehnen die Aktivisten ab. Man glaube nicht daran, dass der Senat bis dahin eine Auflistung der Kosten und Risiken vorlegen werde, heißt es. Eine Abstimmung dürfe es erst geben, wenn alle Fakten auf dem Tisch seien.
Die Aktivisten wollen nun zeigen, dass es in Hamburg eine starke Opposition gegen die Spiele gibt, sagen sie. Für ihre erste Demo (Sonnabend, 16 Uhr, Stübenplatz in Wilhelmsburg) sind 300 Teilnehmer angemeldet.
„Olympia wird der Mehrheit massiv schaden.“Florian Kasiske ( 34)