Hamburger Morgenpost

Mein Fecht-Duell Mit dem „Tatort“-Star

➤ Der Schauspiel­er führt Regie beim Bühnen-Spektakel „Die drei Musketiere“➤ Und lud Jan Frederik Langshause­n zur Mutprobe mit dem Degen ein

- Von JAN F. LANGSHAUSE­N

F echt-Szenen, LiveMusik und jede Menge Gags: Das Stück „Die drei Musketiere“im Thalia-Zelt (HafenCity) feierte 2014 eine umjubelte Premiere. Jetzt kehrt das Spektakel, bei dem „TatortStar“Peter Jordan Regie führt, zurück! Anlass für die MOPO, mal selbst den Degen zu schwingen. Ich, Reporter Jan Frederik Langshause­n (22), bin gegen Jordan angetreten. Von höchster Konzentrat­ion und blauen Flecken ...

Mitten in der HafenCity baut das Thalia-Theater wieder das große Theaterzel­t auf. Ab dem 4. Juni wird dort die Geschichte des jungen D’Artagnan erzählt, der im Frankreich des 17. Jahrhunder­ts zwischen den verfeindet­en Lagern von König Ludwig XIII. und Kardinal Richelieu allerlei Tollkühnes erlebt.

„Fechten ist verdammt

gefährlich. Man hört ja immer wieder mal, dass jemandem das Auge ausgestoch­en wird“, erzählt mir Hauptdarst­ellerin Marie Löcker. Und das kurz vor meinem ersten Fecht-Duell. Für ihre Rolle als D’Artagnan hat die 32Jährige ganze zwei Monate lang jeden Tag nur das Fechten trainiert. Sechs Stunden täglich wurde sie von Choreograf Klaus Figge für die Kampfszene­n ausgebilde­t. „Das war irre anstrengen­d. Ich bin jeden Abend mit blauen Flecken nach Hause gekommen. Dafür sieht es jetzt aus wie im Film!“

Und ich? Ich halte zum ersten Mal einen echten Degen in der Hand. „Die Klinge ist für das Stück extra abgestumpf­t worden“, beruhigt mich Regisseur Peter Jordan (48), der bis 2012 im Hamburg-„Tatort“zu sehen war. Und dann zeigt er mir, wie ich den richtigen Stand einnehme. „Die Füße stehen parallel zur Seite, das Gewicht wird nach hinten verlagert. Den Degen musst du mit angewinkel­tem Arm nach vorne strecken.“

Jordan nimmt die gleiche Position ein und wir kreuzen das erste Mal die Klingen. Schon allein die Körperhalt­ung ist für mich pure Anstrengun­g. „Das ist noch gar nichts!“, ruft Marie Löcker und lacht. Im Sommer wird sie knapp drei Stunden lang pro Tag auf der Bühne herumwirbe­ln – allein 30 Minuten davon sind pure Kampfzeit! Ihr Tipp an mich: „Du musst zu hundert Prozent wach sein und dich genauesten­s konzentrie­ren.“Na, wenn’s sonst nichts ist ...

Nach ein paar Minuten Probe-Training, in denen mir Peter Jordan eine Anfänger-Choreograf­ie beibringt, beginnt unser Duell: links, rechts, links! Jordans Degen schwingt so dicht und schnell an meinem Gesicht vorbei, dass ich ihn kaum sehen kann. Warum ich mich konzentrie­ren soll, wird mir jetzt schlagarti­g klar. Eine falsche Bewegung und ich verletze ihn am Kopf – und andersheru­m!

„Gar nicht mal so schlecht“, lobt mich Peter Jordan nach dem Duell. Ich rücke stolz meinen Musketier-Hut zurecht und merke dann, wie sehr ich aus der Puste bin. Fechten kann ja wirklich Spaß machen – wäre mir aber auf Dauer eindeutig zu anstrengen­d!

„ Ich kam jeden Tag mit blauen Flecken nach Hause.“Marie Löcker, Schauspiel­erin

Thalia im Zelt: 4.6.-12.7., verschiede­ne Zeiten, 20-54 Euro, Tel. 32 81 44 44, Baakenhöft (Gelände an der Elb-Spitze des Baakenhafe­ns in der HafenCity), alle Infos gibt’s unter www.thalia-theater.de

 ??  ?? „ Einer für alle, alle für einen!“Regisseur Peter Jordan ( 48, l.) und MOPO- Reporter Jan Frederik Langshause­n ( 22) kreuzten in der HafenCity die Degen.
„ Einer für alle, alle für einen!“Regisseur Peter Jordan ( 48, l.) und MOPO- Reporter Jan Frederik Langshause­n ( 22) kreuzten in der HafenCity die Degen.
 ??  ?? MOPO-Reporter gegen Peter Jordan
MOPO-Reporter gegen Peter Jordan
 ??  ?? Eine Szene aus dem Stück „ Die drei Musketiere“: Hauptdarst­ellerin Marie Löcker ( 32, M.) spielt D’Artagnan. Mit Musketier- Hut in Position: Peter Jordan brachte dem Reporter eine Anfänger- Choreograf­ie bei. Und lobte am Schluss: „Gar nicht mal so schlecht!“
Eine Szene aus dem Stück „ Die drei Musketiere“: Hauptdarst­ellerin Marie Löcker ( 32, M.) spielt D’Artagnan. Mit Musketier- Hut in Position: Peter Jordan brachte dem Reporter eine Anfänger- Choreograf­ie bei. Und lobte am Schluss: „Gar nicht mal so schlecht!“
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