Löwen-Höhle in Norderstedt
Team von Ex-Kiezkicker Fröhling bereitet sich auf Relegations-Hit gegen Kiel vor
In der Handball-Stadt Kiel regiert derzeit nicht nur der THW, sondern auch der Fußball. Holstein will nach 34 Jahren zurück in den Profi-Fußball. Kiels Präsident Roland Reime sagt vor den Relegationsspielen morgen und am kommenden Dienstag gegen 1860 München: „Seit Jahrzehnten ist das der Höhepunkt der Vereinsgeschichte.“
Die Statistik spricht für einen Höhenflug der „Störche“: In fünf von sechs Ausscheidungs-Duellen hat sich der Drittligist gegen den Zweitligisten durchgesetzt. Kapitän Rafael Kazior glaubt nach der überragenden Rückrunde zumindest an ein Duell auf Augenhöhe: „Die Chancen stehen 50:50.“Trainer Karsten Neitzel gibt sich völlig entspannt, freut sich auf „zwei richtig geile Spiele“.
Die Anspannung ist beim Gegner wesentlich größer. Deshalb bauten sich die Münchner bereits gestern, einen Tag eher als üblich, eine „Löwen-Höhle“in Norderstedt, trainierten im Edmund-Plambeck-Stadion. Trainer Torsten Fröhling (48), der früher für St. Pauli kickte, erklärt die Maßnahme so: „Wir gehen seit Wochen durch die Hölle. Aber wir haben noch mal die Chance erhalten, uns aus eigener Hand daraus zu befreien – und die wollen wir nutzen.“
Auch wenn die Kulisse im mit 10 000 Zuschauern ausverkauften Holstein-Stadion im Gegensatz zur mit bis zu 70 000 Fans gefüllten Allianz Arena eher gering ist, warnt Fröhling: „Kiel ist ein seit Jahren ein top geführter Verein. Die Mannschaft ist eingespielt, ein verschworener Haufen, sie tritt sehr offensiv auf und lebt zudem von der Euphorie. Allerdings darf es einfach nicht sein, dass wir mit unseren fantastischen Fans absteigen. Wir wollen die Klasse halten. Dafür geben wir alles.“Fröhlings Wunsch: „Ich möchte in der neuen Saison mit meinen Löwen am Millerntor spielen.“
„ In der neuen Saison möchte ich gegen St. Pauli spielen.“1860-Trainer Torsten Fröhling