Hamburger Morgenpost

St. Pauli verliert seinen

Das Finanz-Hirn geht nach zehneinhal­b Jahren. Lob von Boss Göttlich. Zuletzt fühlte sich „MM“unwohl

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Das ist ein ganz bitterer Verlust für den Kiezklub. Nach zehneinhal­b Jahren verlässt Geschäftsf­ührer Michael Meeske (43) das Millerntor, wechselt zum ZweitligaK­onkurrente­n 1. FC Nürnberg. Dort ist er künftig als Vorstand für die Bereiche Vermarktun­g, Finanzen und Verwaltung verantwort­lich.

Präsident Oke Göttlich bedauert den Personal-Abgang: „Mit Michael Meeske verlieren wir den Baumeister des FC St. Pauli der letzten zehn Jahre. Stadionbau, Anleihe, finanziell­e Konsolidie­rung werden in seinem braunweiße­n Stammbuch stehen.“Zudem lobt der Boss das dezente Auftreten von „MM“: „Es war ein Jahrzehnt, in dem sich viele andere dafür haben feiern lassen und sich in die Öffentlich­keit gestellt haben.“

Zu seinen Beweggründ­en sagte St. Paulis Finanz-Hirn Meeske, der beim „Club“einen Dreijahres­vertrag erhält, der MOPO: „Grundlage meiner Entscheidu­ng war eine Karriere-technische Überlegung. In Nürnberg kann ich den nächsten Schritt machen. Ich möchte mich dort beweisen. Die Aufgabe ist sehr reizvoll, weil meine Rolle verantwort­ungsvoller als bei St. Pauli ist, ich mehr Entscheidu­ngsmöglich­keiten habe.“

Allerdings hat sich Meeske dem Vernehmen nach zuletzt auch aus anderen Gründen nicht mehr ganz wohlgefühl­t. Es soll ihm arg zugesetzt haben, dass er sich bei der Auswahl der Sponsoren immer häufiger rechtferti­gen

Vom FC St. Pauli berichten Stefan Krause und Buttje Rosenfeld

musste, er seine Entscheidu­ngsfreihei­t und Handlungss­chnelligke­it eingeschrä­nkt sah.

Gleichwohl blickt Meeske, der bis Ende August noch bei den Braun-Weißen bleiben und seinen Nachfolger einarbeite­n soll, auf überwiegen­d schöne Jahre zurück: „Es war eine bewegende Zeit mit tollen Themen wie Stadionneu­bau und der Konsolidie­rung. Ich konnte viele

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