Morddrohungen gegen den Kaninchen-Killer
Der Däne Asger Juhl erzählte bei einer Live-Sendung, wie er das Tier erschlug
Kopenhagen – Die Hörer trauten ihren Ohren kaum. Asger Juhl, Moderator beim dänischen Radiosender „Radio24syv“, erschlug ein Kaninchen. Live auf Sendung. Mit einer Luftpumpe. Jetzt hagelt es Kritik bis hin zu Morddrohungen. Schon im Studio war es zum Tumult gekommen. Dabei wollte man, so der Sender, nur die „Heuchelei“der Leute entlarven.
Asger Juhl hatte in seiner Sendung das Thema Tierschutz, sprach drei Stunden lang mit verschiedenen Experten. Dann ließ man einen Praktikanten ein Kaninchen kaufen. Der kam mit „Allan“zurück, einem süßen, flauschigen Häschen. Asger Juhl nahm das Tier und streichelte es, so zeigt es ein Video. Wie er es tötete, ist nicht mehr zu sehen. Mit einer Fahrradpumpe soll er auf das Kaninchen eingeschlagen haben. Ein Studiogast, die Tierrechtsaktivistin Linse Kessler, versuchte das noch zu verhindern. Mehrmals jagte sie Asger Juhl durch den Raum, bis sie rausgeschmissen wurde.
Der Shitstorm ließ nach der Aktion nicht lange auf sich warten. Eine Petition ist online, die mit bereits über 10 000 Unterschriften die Entlassung Asger Juhls fordert. Der Moderator wird übel beschimpft bis hin zu Morddrohungen. Sogar seine Kinder bestialisch töten zu wollen, wird ihm angedroht.
„Wir haben es nicht um der Unterhaltung willen getan“, verteidigt sich „24syv“. Man habe auf die skandalösen Lebens- und Todesumstände von vielen Nutztieren in Dänemark aufmerksam machen wollen. Bei bestimmten Tieren sei Tierschutz angesagt, so Chefredakteur Jorgen Ramskov, doch wenn es ums normale Vieh wie Kühe, Schweine, Schafe, Hühner gehe, sei das den meisten egal. Die Dänen zögerten nicht, Billigfleisch zu kaufen, ohne sich zu kümmern, wie die Tiere gestorben seien. Man habe die „Heuchelei“entlarven wollen.
Gequält worden sei das Kaninchen nicht, betont Asger Juhl, den Genickschlag habe er sich von einem Experten zeigen lassen. Nur die Luftpumpe dafür zu verwenden, das sei ein Fehler gewesen. Auch sei das Kaninchen nicht umsonst gestorben. Juhl hatte es abends zu Hause mit seinen Kindern zubereitet. Einen Beweis, ob da wirklich „Allan“im Kochtopf gelandet war, gibt es allerdings nicht.