Hamburger Morgenpost

Speicher-Wut

Gabriel. Parteispit­ze lenkt ein: Gesetz nur befristet?

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hen den Gesetzentw­urf „äußerst skeptisch“.

Der Aufstand der Basis macht offenbar Eindruck bei der Parteispit­ze. SPD-Vize Ralf Stegner reagierte mit einem Kompromiss­vorschlag. Er sieht eine Befristung der gerade beschlosse­nen Vorratsdat­enspeicher­ung vor. „Das ist ein Vorschlag, der eine Brücke bauen könnte“, sagte Stegner. Ohnehin gibt es in der SPD-Bundestags­fraktion Überlegung­en, nach einem gewissen Zeitraum zu überprüfen, ob das Gesetz gegen Terror und Kriminalit­ät wirkt wie gewünscht.

Nach dem Entwurf sollen Telekommun­ikationsan­bieter die IPAdressen von Computern und Verbindung­sdaten zu Telefonges­prächen künftig maximal zweieinhal­b Monate aufbewahre­n. Standortda­ten bei Handy-Gesprächen sollen vier Wochen gespeicher­t werden, Daten zum EMail-Verkehr gar nicht. Auch Kommunikat­ionsinhalt­e werden nicht erfasst. Die Behörden dürfen die Daten nur zur Verfolgung schwerer Straftaten nutzen.

Deutliche Kritik kam auch von der Bundesdate­nschutzbea­uftragten Andrea Voßhoff (CDU). Sie warnte vor einem unbeherrsc­hbaren Datenpool durch die Speicherun­g aller Handy-Standortda­ten.

Dagegen sieht der Deutsche Kinderschu­tzbund auch Vorteile: Die Vorratsdat­enspeicher­ung könne beim Kampf gegen die Kinderporn­ografie helfen, sie ermögliche die Verfolgung von Händlern und Produzente­n von Kinderporn­ografie, sagte der Präsident der Organisati­on, Klaus Hilgers, der „Leipziger Volkszeitu­ng“.

„ Diese Zahl kann man nicht so einfach wegwischen.“Lars Klingbeil, SPD- Experte

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Sein Gesetz sorgt für Unmut: Justizmini­ster Heiko Maas

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