Flüchtlings-Unterkünfte Werden Kinder nicht richtig versorgt?
Infektionen, Unterernährung, schlimme Atemwegserkrankungen: Kinder in Erstaufnahmeeinrichtungen sollen teils miserabel versorgt sein. Das berichtet eine Medizinerin, die in mehreren Unterkünften tätig ist.
„Eine Mutter kam in die Sprechstunde und meinte, ihr Kind schreit nachts vor Hunger. Ich dachte, ich höre nicht richtig. Seit Wochen werden Kinder nicht richtig geimpft, erhalten keine Eingangsuntersuchung“, erzählt die Ärztin, die anonym bleiben möchte, von ihren Erlebnissen in einer Erstaufnahmeeinrichtung des DRK, in der mehr als 500 Flüchtlinge untergebracht sind.
Sie berichtet
von
einer Mutter mit Zwillingen, die zu wenig Milch ausgegeben bekam. „Das reichte gerade mal für ein Kind.“Wird ein Mangel festgestellt, muss die Medizinerin einen Schein ausstellen, damit die Kinder mehr zu essen bekommen. „Das muss dann noch genehmigt werden. Das ist doch absurd.“Ein Junge soll sogar von einem Wachmann weggeschickt worden sein, als er einen Nachschlag wollte.
Zudem müssten immer mehr Kinder ins Krankenhaus überwiesen werden. „Gerade gestern kam ein siebenjähriger Junge mit schwere Lungeninfektion zu mir, der einen Kreislaufkollaps erlitten hatte. Das wäre viel früher aufgefallen, wenn es in jeder Einrichtung eine kinderärztliche Sprechstunde gäbe.“Rico Schmidt, Sprecher der Gesundheitsbehörde, hält die Vorwürfe jedoch für „großen Blödsinn“. Nach Rücksprache mit den zuständigen Ärzten handele es sich hauptsächlich um saisonal bedingte Erkältungskrankheiten. Zudem sei es normal, dass die Flüchtlinge nach Monaten auf der Flucht geschwächt und unterernährt sind – egal, ob Kind oder Erwachsener. Auch den Vorwurf, dass es keine kinderärztliche Sprechstunden gibt, weist er zurück. „Wir haben meines Wissens in jeder Einrichtung eine allgemeinmedizinische Sprechstunde, dazu gehört auch ein Kinderarzt.“
Auch dass immer mehr Kinder in Kliniken kommen, verneint er. Das UKE selbst wollte sich dazu nicht äußern.
Die Flüchtlinge erhalten pro Tag drei Mahlzeiten. „Auf Anregung von Ehrenamtlichen haben wir bereits dafür gesorgt, dass mehr Obst und Salat auf den Teller kommt“, erklärt eine Sprecherin von „Fördern und Wohnen“. „Aber nicht immer wird das auch verzehrt.“Sie bestätigt, dass Kinder auf ärztliches Attest hin auch
„ Seit Wochen werden Kinder nicht richtig geimpft.“Eine Ärztin