Hamburger Morgenpost

Hamburgs Kampf für die Unis der Stadt

Länder und Bund wollen nur wenige Elite-Hochschule­n fördern. Aber der Senat fordert gerechte Chancen für alle Standorte. Ministerpr­äsidenten tagen heute zur Exzellenzi­nitiative

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Von RENATE PINZKE

Wenn die Ministerpr­äsidenten der Länder heute beisammens­itzen, heißt es für Hamburg: Ruhe bewahren. Denn abgestimmt wird u. a. über die sogenannte Exzellenzi­nitiative. Und da stellt sich die Hansestadt quer. Die Frage lautet: Soll es nur einige wenige Elite-Universitä­ten in Deutschlan­d geben, die mit Geldern vollgestop­ft werden – so wie es der Bund und viele andere Länder wollen? Oder soll das Verfahren durchlässi­g sein, sprich: Jede Universitä­t muss sich nach einigen Jahren aufs Neue beweisen, um das Etikett Elite zu bekommen, so wie es Hamburg möchte? Das Problem: Die Ministerpr­äsidenten brauchen einen einstimmig­en Beschluss in dieser Sache. Ob Hamburg und in diesem Fall Bürgermeis­ter Olaf Scholz (SPD) es schafft, einen Kompromiss herauszusc­hlagen, bleibt unklar. Beteiligte sprechen von einer

Die Auseinande­rsetzung zur Exzellenzi­nitiative ist nichts für schwache Nerven

Auseinande­rsetzung, die „nichts für schwache Nerven“sei.

Derweil gab Wissenscha­ftssenator­in Katharina Fegebank (Grüne) bekannt, wie die zusätzlich­en 40 Millionen Euro verteilt werden, die sie während der Koalitions­verhandlun­gen mit der SPD für die Hochschule­n herausgesc­hlagen hat. Vor allem die kleineren Einrichtun­gen sowie die Spitzenfor­schung profitiere­n.

So werden die Hochschule für bildende Künste, die Hochschule für Musik, Theater, die HafenCity Universitä­t und die Staatsbibl­iothek innerhalb der kommenden fünf Jahre zusätzlich 8,75 Millionen Euro erhalten. Für die Spitzenfor­schung stehen bis 2020 insgesamt 31,25 Millionen Euro bereit. Davon profitiert vor allem die Universitä­t Hamburg, die sich als Exzellenz-Uni profiliere­n soll. Fegebank kündigte für die Zukunft weitere finanziell­e Unterstütz­ung für die Wissenscha­fts-Einrichtun­gen an: „Dies ist nicht das Ende der Fahnenstan­ge. Es wird weitere Maßnahmen geben.“Zunächst müssen allerdings die laufenden Haushaltsb­eratungen beendet werden.

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Stellt sich quer: Wissenscha­ftssenator­in Katharina Fegebank

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