Was hilft gegen Amok und Terror?
Politiker überbieten sich mit Vorschlägen zur Verhinderung von Bluttaten. MOPO klärt, was die Pläne bringen könnten – und was nicht
Berlin/München – Der Schock weicht nur langsam, die Trauer über den Amoklauf von München mit neun Ermordeten und 16 Verletzten wird noch lange anhalten. Und in der Politik beginnen die Diskussionen: Hätte die Tat verhindert werden können? Und welche Maßnahmen helfen gegen Terror und Amokläufe? Die Politiker-Vorschläge im MOPO Check.
Bundeswehr im Inneren
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) fordert, dass bei Terror-Lagen die Bundeswehr helfen darf. Die Vorbehalte gegen die Bundeswehr im Inneren seien historisch überholt, so Herrmann.
Bewertung: Gerade der Einsatz in München hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Polizei auch einen größeren Terroranschlag bestmöglich hätte „handeln“können. Mehr als 2300 Polizisten waren im Einsatz, auch schwer bewaffnete Spezialeinheiten.
Hass im Netz bekämpfen
Man habe sich fast schon daran gewöhnt, dass extremistische Propaganda – ob rechts, links oder von Islamisten – überall im Netz zu finden ist, sagt CDU-Fraktionschef Volker Kauder. Darüber müsse mehr geredet werden. Es sei unerträglich, dass Videos von dem Attentäter in Würzburg noch immer online zu finden seien. Dieser bekomme so auf Dauer noch mehr Aufmerksamkeit. Gleiches gelte für Gewaltvideos. „Die Freiheit des Netzes ist kein absoluter Wert“, so Kauder. Auch wenn der Grat zwischen freier Meinungsäußerung und Hetze/Propaganda schmal ist – tatsächlich wird wohl zu wenig gegen Hass im Internet getan. Um gegenzusteuern, dürfte aber ein hoher Aufwand nötig sein.
Killerspiele verbieten
Ali David S. spielte im Netz „Ego-Shooter“, in denen virtuell geschossen und getötet wird. Innenminister Thomas de Maizière (CDU): „Es gibt ein unerträgliches Ausmaß von gewaltverherrlichenden Spielen, die eine schädliche Wirkung auf Jugendliche haben.“Zwar spielten auch frühere Attentäter Killerspiele, aber Millionen andere tun dies, ohne Amok zu laufen. Wissenschaftlich ist umstritten, ob diese