Der erste Massenmord dank Internet
Nach den Amokläufen von Erfurt, Emsdetten und Winnenden hat der Staat gehandelt: Das Waffenrecht wurde verschärft, der Zugang zu Waffen erschwert, die Aufbewahrung reguliert. Ali David S. hat das nicht gestoppt. Er bestellte seine Pistole im Internet, mit etwas Know-how ist das so einfach wie Pizza ordern. Die Pistole kam wahrscheinlich bequem per Post. Seine Opfer lockte Ali David S. dann via Facebook zum Tatort. Der Amoklauf von München dürfte als erster „Internet-Massenmord“in die deutsche Geschichte eingehen – leichter war es nie, eine solch schreckliche Tat zu planen. Und das ist erst der Anfang: Es wird nicht mehr lange dauern, bis man sich Baupläne für Waffen im Netz besorgen kann, um diese dann am heimischen 3-D-Drucker zu erschaffen. Erschreckender ist da nur die Hilflosigkeit der Politiker, die jetzt alles Mögliche fordern. Als hätte die Bundeswehr Ali David S. oder den Attentäter von Würzburg aufgehalten! Beides sind Täter einer neuen Generation. Der eine findet frei verfügbar Waffen und Munition im Netz, der andere Propaganda bei Firmen wie YouTube und Facebook, die Terrororganisationen eine Plattform für ihre Hetze bieten und die Verantwortung dafür ablehnen. Wie das sein kann, sollten sich unsere Politiker mal lieber fragen, anstatt die ewig gleichen Debatten über Ballerspiele und Bundeswehr zu führen.