„Plattdeutsch klingt so schön exotisch“
Der französische Generalkonsul und seine schillernde Braut sagen up Weddersehn
Mon dieu! Endlich ein Diplomaten-Paar auf Pariser Glam-Niveau – doch nach drei Jahren schwenken Generalkonsul Serge Lavroff (62) und seine Liebste, Caroline Loba (33), jetzt die Abschiedsflagge. Au revoir und up Weddersehn!
MOPO: Madame! Monsieur! Warum machen Sie die Biege? Caroline Loba:
Wie das eben so in diesem Job ist – man wird von Zeit zu Zeit in ein anderes Land versetzt. Serge Lavroff: Allerdings können wir noch nicht sagen, was die nächste Station ist. Erst mal geht es nach Paris, alles Weitere wird sich dann ergeben.
In Ihrer neuen Heimat können Sie dann ja mit Ihren Deutschkenntnissen punkten ...
Loba: Mein Lieblingswort ist „wunderbar“. Weil es Hamburg perfekt beschreibt. Lavroff: Mit Plattdeutsch tun wir uns nach wie vor schwer. Es ist kaum zu verstehen. Es klingt exotisch!
Was haben Sie noch gelernt?
Lavroff: Von den Hamburgern haben wir viel über Toleranz, Gastfreundschaft und Offenheit gelernt. Wir bewundern, mit welcher Herzlichkeit die Flüchtlinge aufgenommen wurden. Es ist kein Zufall, dass Hamburg den Ruf hat, das Tor zur Welt zu sein. Loba: Die Traditionen haben uns beeindruckt. Zum Beispiel das Matthiae-Mahl, das älteste Bankett der Welt. Oder das Ritual, den Hafengeburtstag zu feiern!
Nun aber Butter bei die Fische – was hat Ihnen nicht gefallen?
Lavroff: Das Wetter hat uns oft irritiert. Es ist unvorhersehbar und unstabil und im Winter immer feucht. Loba: Zum Ausgleich haben auf eine Ernährung mit viel Vitamin D geachtet.
Haben Sie auch typische Gerichte probiert?
Loba: Ja, Labskaus. Köstlich, wirklich, wir lieben es!
Sie kommen aus Frankreich, der Mode-Hochburg. Was sagen Sie
zum Stil der Hanseatinnen? Lavroff: In Sachen Eleganz steht die Hamburgerin der Pariserin in nichts nach. Loba: Schade nur, dass die Frauen sich hier im Winter so dunkel kleiden. Farbakzente könnte die kalte Zeit lustiger machen.
Wie beurteilen Sie die Herren?
Loba: Die Männer sind geschmackvoll gekleidet. Ihre Anzüge sind trendy. Lavroff: Interessant finde ich, dass die Herren hier gern farbige Hosen tragen. Rot, grün, gelb ...
Apropos bunte Mischung ... Wie gefällt Ihnen der Kiez?
Loba: Wir waren beim Reeperbahn-Festival, haben uns eine Kuba-LatinDance-Show angeguckt. Toll!
Nehmen Sie Souvenirs mit?
Lavroff: Natürlich kommt eine Hamburg-Fahne ebenso wie ein Airbus in Miniatur-Format sowie eine kleine Reproduktion der Elbphilharmonie in unsere Koffer. Alles Symbole, die uns an diese Zeit hier erinnern.
Was gefällt Ihnen besser: Alster oder Elbe?
Loba: Das kommt auf die Stimmung an. Die Elbe ist prima bei Fernweh, die Alster ein traumhafter Ort für romantische Momente.
Ist Hamburg so wie Paris eine gute Stadt für die Liebe?
Lavroff: Auf jeden Fall! Loba: Besonders im Sommer gibt es lauschige Plätze, an denen man Zweisamkeit genießen kann. Die Atmosphäre, die geprägt ist von den Gebäuden, der Natur, dem Wasser... Da muss es einem eigentlich gut gehen. Dazu gibt es jede Menge Kunst und exzellente Restaurants wie das „Le Plat du Jour“oder das „Tarantella“am Stefansplatz. Lavroff: Wir waren sehr glücklich hier und nehmen viele wunderschöne Erinnerungen mit.
„Interessant, dass die Hamburger bunte Hosen lieben.“Serge Lavroff