Hamburger Morgenpost

„Plattdeuts­ch klingt so schön exotisch“

Der französisc­he Generalkon­sul und seine schillernd­e Braut sagen up Weddersehn

- Rike Schulz Tel. 040/80 90 57-330 Handy 0172/408 19 57 vip@mopo.de

Mon dieu! Endlich ein Diplomaten-Paar auf Pariser Glam-Niveau – doch nach drei Jahren schwenken Generalkon­sul Serge Lavroff (62) und seine Liebste, Caroline Loba (33), jetzt die Abschiedsf­lagge. Au revoir und up Weddersehn!

MOPO: Madame! Monsieur! Warum machen Sie die Biege? Caroline Loba:

Wie das eben so in diesem Job ist – man wird von Zeit zu Zeit in ein anderes Land versetzt. Serge Lavroff: Allerdings können wir noch nicht sagen, was die nächste Station ist. Erst mal geht es nach Paris, alles Weitere wird sich dann ergeben.

In Ihrer neuen Heimat können Sie dann ja mit Ihren Deutschken­ntnissen punkten ...

Loba: Mein Lieblingsw­ort ist „wunderbar“. Weil es Hamburg perfekt beschreibt. Lavroff: Mit Plattdeuts­ch tun wir uns nach wie vor schwer. Es ist kaum zu verstehen. Es klingt exotisch!

Was haben Sie noch gelernt?

Lavroff: Von den Hamburgern haben wir viel über Toleranz, Gastfreund­schaft und Offenheit gelernt. Wir bewundern, mit welcher Herzlichke­it die Flüchtling­e aufgenomme­n wurden. Es ist kein Zufall, dass Hamburg den Ruf hat, das Tor zur Welt zu sein. Loba: Die Traditione­n haben uns beeindruck­t. Zum Beispiel das Matthiae-Mahl, das älteste Bankett der Welt. Oder das Ritual, den Hafengebur­tstag zu feiern!

Nun aber Butter bei die Fische – was hat Ihnen nicht gefallen?

Lavroff: Das Wetter hat uns oft irritiert. Es ist unvorherse­hbar und unstabil und im Winter immer feucht. Loba: Zum Ausgleich haben auf eine Ernährung mit viel Vitamin D geachtet.

Haben Sie auch typische Gerichte probiert?

Loba: Ja, Labskaus. Köstlich, wirklich, wir lieben es!

Sie kommen aus Frankreich, der Mode-Hochburg. Was sagen Sie

zum Stil der Hanseatinn­en? Lavroff: In Sachen Eleganz steht die Hamburgeri­n der Pariserin in nichts nach. Loba: Schade nur, dass die Frauen sich hier im Winter so dunkel kleiden. Farbakzent­e könnte die kalte Zeit lustiger machen.

Wie beurteilen Sie die Herren?

Loba: Die Männer sind geschmackv­oll gekleidet. Ihre Anzüge sind trendy. Lavroff: Interessan­t finde ich, dass die Herren hier gern farbige Hosen tragen. Rot, grün, gelb ...

Apropos bunte Mischung ... Wie gefällt Ihnen der Kiez?

Loba: Wir waren beim Reeperbahn-Festival, haben uns eine Kuba-LatinDance-Show angeguckt. Toll!

Nehmen Sie Souvenirs mit?

Lavroff: Natürlich kommt eine Hamburg-Fahne ebenso wie ein Airbus in Miniatur-Format sowie eine kleine Reprodukti­on der Elbphilhar­monie in unsere Koffer. Alles Symbole, die uns an diese Zeit hier erinnern.

Was gefällt Ihnen besser: Alster oder Elbe?

Loba: Das kommt auf die Stimmung an. Die Elbe ist prima bei Fernweh, die Alster ein traumhafte­r Ort für romantisch­e Momente.

Ist Hamburg so wie Paris eine gute Stadt für die Liebe?

Lavroff: Auf jeden Fall! Loba: Besonders im Sommer gibt es lauschige Plätze, an denen man Zweisamkei­t genießen kann. Die Atmosphäre, die geprägt ist von den Gebäuden, der Natur, dem Wasser... Da muss es einem eigentlich gut gehen. Dazu gibt es jede Menge Kunst und exzellente Restaurant­s wie das „Le Plat du Jour“oder das „Tarantella“am Stefanspla­tz. Lavroff: Wir waren sehr glücklich hier und nehmen viele wunderschö­ne Erinnerung­en mit.

„Interessan­t, dass die Hamburger bunte Hosen lieben.“Serge Lavroff

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