Hamburger Morgenpost

Er überlebte den Amoklauf des Killers in München

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München –

Benets Familie wachte an seinem Bett in der Klinik, bangte Stunde um Stunde um sein Leben. Die Kugeln des Amokkiller­s von München hatten die Lunge des Jungen durchschla­gen, seinen Kiefer zertrümmer­t. Not-OP, künstliche­s Koma – jetzt, nach all den Tagen der Angst, ist der 13-Jährige wieder erwacht.

„Er hatte Tränen in den Augen“, erzählt Fati A. (41) der „AZ“. „Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn beschütze.“ Fest hatte sein Sohn seine Hand gehalten, als wolle er sie nicht mehr loslassen. „Er hat Angst, allein zu sein“, das spüre ein Vater. Gesprochen hatte Benet noch nicht. Die Ärzte haben ihn aus dem Koma geholt, der Junge ist außer Lebensgefa­hr. Doch es wird dauern, bis er die Klinik verlassen kann.

Benet war mit Freunden unterwegs, Freitagnac­hmittag vor einer Woche. Die Teenager sind im McDonald’s am Olympia-Einkaufsze­ntrum (OEZ), als der 18jährige Ali David S. auf sie feuert. Gezielt habe er seine Pistole auf Benets Kopf gerichtet, so berichtet die Ali David S., wie er am 22. Juli in München vor dem McDonald’s gezielt feuert

„AZ“. Die Kugeln durchschlu­gen seine Lunge und seinen Oberkiefer. Benets Freunde starben im Kugelhagel.

Sein Vater ist zu der Zeit ganz in der Nähe, der 41-Jährige arbeitet im OEZ, er ist als Fahrer bei einer Apotheke dort angestellt. Vier Stunden lang sucht der nach dem Amoklauf nach seinem Jungen, seinem Ältesten. Benet hat zwei kleinere Brüder, drei und neun Jahre alt. Die ganze Familie ist traumatisi­ert, kann noch nicht wirklich fassen, was geschehen ist. Neun Menschen hat Ali David S. erschossen, die meisten waren Jugendlich­e.

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