Korea-Reederei
Siebtgrößte Handelsflotte der Welt insolvent. Allein in Hamburg pro
Von SANDRA SCHÄFER
Die seit Jahren anhaltende weltweite Schifffahrtskrise hat ihr erstes Großopfer gefordert: Die südkoreanische Reederei Hanjin hat gestern Konkurs angemeldet. Auch die Hamburger Terminalbetreiber HHLA und Eurogate wurden von dem Schritt überrascht. Die Hanjin-Flotte macht zwar Verluste – aber das geht allen anderen in der Branche ebenso.
Südkoreas führende Container-Reederei gehört international und auch im Hamburger Hafen zu den Top Ten. Laut Hafen Hamburg Marketing verschiffen sie jedes Jahr 200000 Container in die Hansestadt. Durch die Insolvenz sind nun bereits die ersten Hanjin-Schiffe zum Schutz der Gläubiger in Arrest genommen worden. Daher können weder Container exportiert noch am Zielort abgeholt werden. In Hamburg liegt zurzeit kein Schiff der Flotte.
Die direkt betroffenen Hamburger Terminal-Betreiber HHLA und Eurogate wollten sich gestern zu der Pleite noch nicht äußern. „Wir haben die Meldung zur Kenntnis genommen und checken jetzt die Lage“, so HHLA-Sprecher Torsten Engelhardt. Mehr könne man noch nicht sagen. Auch aus der Wirtschaftsbehörde heißt es: „Für eine Einordnung und Bewertung ist es noch zu früh.“
In der HafenCity hat Hanjin seine Europa-Zentrale – hier sind jetzt 50 Arbeitsplätze gefährdet.
Bei der Reederei HapagLloyd, die im nächsten Jahr eine Allianz mit Hanjin eingehen wollte, bleibt man ruhig. „Die aktuellen Auswirkungen auf uns sind äußerst gering“, so Sprecher Rainer Horn.
Grund für die Insolvenz des Giganten (Platz sieben auf der Welt!) ist laut Branchendiensten, dass die Gläubiger, darunter die koreanische Staatsbank KDB, den Geldhahn zugedreht hat. Seit Mai läuft bereits ein großes Restrukturierungsprogramm unter der Regie der Gläubiger. Dabei sind offenbar weniger Einsparpotenziale erschlossen worden als nötig. Hanjin soll 5,3 Milliarden Euro Schulden haben und bereits in Häfen überall auf der Welt nicht mehr zugelassen werden – aus Angst, dass das Unternehmen die Gebühren nicht
„Für eine Einordnung und Bewertung ist es noch zu früh.“S. Meinecke, Wirtschaftsbehörde