Meyer legt vor, Özil zieht nach
Olympia-Held aus Schalke bricht nach der Pause den Bann Löw schont viele Stars vor der WM-Qualifikation in Norwegen
Von FOLKE HAVEKOST
Ein bewegender Abschied für Bastian Schweinsteiger – aber beim fußballerischen Schaulaufen gegen Finnland tat sich die neuformierte „Perspektivmannschaft“von Jogi Löw lange schwer.
Shkodran Mustafi (17.) zu ungenau per Kopf, Mario Götze (32.) ohne Orientierung im Strafraum, Niklas Süle (42.), der an einer Parade des finnischen Keepers Lukas Hradecky scheiterte … der Ball wollte trotz spielerischer Dominanz in Mönchengladbach vor der Pause einfach nicht ins Tor. Beinahe hätte Paulus Arajuuri (27.) geholfen, doch der finnische Verteidiger traf bei einem Klärungsversuch nur den eigenen Pfosten.
Löw hatte mit seiner Startelf überrascht, die mit einem Durchschnittsalter von 24 Jahren trotz Schweinsteiger extrem jung war und wenig mit seiner Auswahl für das WM-Qualifikationsspiel am Sonntag in Norwegen zu tun haben dürfte. Viele Stars wurden zunächst oder auch ganz geschont. Im Tor stand statt Manuel Neuer der ehemalige Gladbacher MarcAndré ter Stegen, und die drei olympischen „Silberfischchen“Julian Brandt, Max Meyer und Süle liefen alle von Beginn an auf.
Letzteres zahlte sich aus: Der Schalker Meyer brach in der 55. Minute den Bann, als er eine Hereingabe von Götze zum 1:0 verwandelte. Bei seinen eigenen Versuchen klebte dem WM-Siegtorschützen aber weiter das Pech am Stiefel: Götze schaufelte die Kugel zehn Minuten später in extrem aussichtsreicher Position über das Gehäuse – KnipserWerbung in eigener Sache betrieb der Wieder-Dortmunder jedenfalls nicht.
Besser machte es der eingewechselte WeltmeisterKollege Mesut Özil (77.), dessen abgefälschter Schuss zum 2:0-Endstand gegen die harmlosen Finnen ins Netz ging. Da war Schweinsteiger längst ausgewechselt, und das Publikum ging von seinen begeisterten „Basti“Sprechchören zu etwas zaghafteren „Deutschland“-Gesängen über.
Torschütze Meyer fand die passenden Abschlussworte: „Einen besseren Rahmen für mein erstes Länderspieltor als den Abschied von einem so großen Spieler wie Bastian Schweinsteiger gibt es nicht.“
So spielte Deutschland:
ter Stegen (46. Leno) – Kimmich, Mustafi, Süle (58. Tah) – Hector (63. Özil), Schweinsteiger (67. Weigl), Bellarabi – Meyer – Brandt (78. Müller), Volland, Götze