Aktion im Plattenladen
„Secret Gig“im Docks Rap von Flüchtlingen
Rock-Truppe Matija! Wild, aber deutlich Rap-lastiger ging’s in der Großen Freiheit zu: Teenie-Schwarm Maeckes begeisterte das junge Publikum. Hüpfende Mädchen, Herzhände in der Luft! Der kreative Kopf der HipHop-Truppe Die Orsons machte sein eigenes Ding – und wurde dafür gefeiert. Wenig später trat am selben Ort die schwedische Songwriterin Anna Ternheim mit ihren melancholischen Songs auf. In den anderthalb Stunden ihrer Show wurde jedem das Herz gebrochen und geheilt. Gleichzeitig!
Gastland in diesem Jahr waren übrigens die Niederlande. Das Nachbarland war mit zwölf Künstlern vertreten. „2017 wird es Kanada sein“, kündigte Schulz an, „ein Land, aus dem seit jeher großartige Musik kommt.“Wir freuen uns drauf ! Im Raum ist kein Platz mehr, die Zuhörer klatschen wild – und dabei stehen da im Plattenladen „Groove City“an der Marktstraße gar keine großen Künstler auf der Bühne! Gestern früh um 11 Uhr präsentierte die Gruppe „Stimmen der Zukunft“einige ihrer Songs.
Die Musiker stammen zum Teil aus Hamburg, sind teils aber auch aus Afghanistan, Syrien oder Albanien hierhergeflüchtet. Sie singen (und rappen!) in den verschiedenen Sprachen, vermischen sie so lässig wie die unterschiedlichen Stile: Pop, Soul, HipHop. „Beim Musikmachen kommen die Jugendlichen für einen Moment weg von den Problemen“, erklärt Derya Yildirim (27), die mit Carlos Rico (30) die Gruppe leitet.
Das Besondere an diesem kleinen Konzert: Es zeigt, was die weltweite „Festivalfamilie“bewegen kann. Denn „Stimmen der Zukunft“profitiert direkt von einer Spende des dänischen Non-Profit-Festivals „Roskilde“: 5000 Euro gingen in diesem Jahr an „Groove City“. Und weil die Betreiber das Jugendprojekt so toll fanden, geben sie einen Teil des Geldes an die jungen Musiker weiter. Eine rundum großartige Aktion!