Porträt eines Helden
KINO „Snowden“: Oliver Stone setzt dem berühmten Whistleblower ein Denkmal
Im Sommer 2013 verlässt Edward Snowden (Joseph Gordon-Levitt) seine Arbeitsstelle bei der NSA auf Hawaii und fliegt nach Hongkong. Dort trifft er sich in einem Hotel konspirativ mit der Dokumentarfilmerin Laura Poitras (Melissa Leo) und den Journalisten Glenn Greenwald und Ewen MacAskill (Zachary Quinto, Tom Wilkinson). Während man die Veröffentlichung von Snowdens gesammelten Geheimdokumenten vorbereitet, wird die Geschichte des Whistleblowers aufgerollt.
Begonnen wird im Jahr 2004: Unter dem Eindruck der Anschläge von 9/11 will Snowden seinem Land als Soldat im Kampf gegen den Terror dienen. Doch noch während der Ausbildung bricht er sich bei einem Unfall beide Beine. Für eine andere Tätigkeit ist er KONZERT DIE MOPOBEWERTUNG mit seinem brillanten Geist ohnehin besser geschaffen. Als IT-Spezialist arbeitet er für CIA und NSA. Doch je mehr er von den Machenschaften und der Datensammelwut der Geheimdienste, die auch vor den eigenen Landsleuten nicht haltmacht, mitbekommt, desto größer werden seine Zweifel – bis er einen heroischen Entschluss fasst ...
Oliver Stone findet gut und richtig, was Snowden tat. Alles andere wäre bei dem Regisseur, der selbst kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es an seinem Heimatland etwas zu kritisieren gibt, auch eine Überraschung gewesen. So zeigt er Snowden, dem Joseph Gordon-Levitt etwas Grüblerisches und zugleich Offenes verleiht, als sympathischen jungen Mann, der als couragierter Whistleblower zum Helden wird.
Snowdens menschliche Seite nicht außer Acht lassend, die sich hier insbesondere in der Beziehung zu seiner langjährigen Freundin Lindsay Mills (Shailene Woodley) offenbart, nimmt Stone den Zuschauer mit auf die Heldenreise, die von Geheimdienststation zu Geheimdienststation führt. Auf diesen Trip begibt man sich gern – zumal der Film jede Menge Aufklärungsarbeit leistet, was die Machenschaften und Möglichkeiten von CIA und NSA angeht. Es könnte gut sein, dass manch einer, nachdem er Stones Werk gesehen hat, sein Smartphone-Nutzungsverhalten überdenkt oder das Kameraauge an seinem Laptop überklebt.