Nachgang: Kiezklub am Abend bei Union Berlin gefordert
St. Paulis Gastspiel bei Union Berlin verspricht viele Tore. Welche Serie reißt?
Bei den Fans des FC St. Pauli ist es das mit Abstand begehrteste Auswärtsspiel der Saison. Union Berlin ist immer eine Reise wert. Und auch dem neutralen Fan wird bei Duellen der Kultklubs traditionell einiges geboten – vor allem Tore. Auch diesmal stehen die Zeichen gut für ein munteres Wettschießen.
In der Tabelle trennen die Kiezkicker und die „Eisernen“neun Plätze, aber nur sechs Punkte. Die Hamburger wollen zum Abschluss der Englischen Woche unbedingt punkten und somit ihre Serie von Spielen ohne Niederlage auf vier ausbauen. Union hat zuletzt dreimal in Folge gewonnen.
„Wir müssen wieder ein Feuerwerk abliefern in Berlin“, fordert Mittelfeldmotor Christopher Buchtmann. „Da muss die Post abgehen.“
In den bisherigen 19 Duellen beider Vereine fielen insgesamt 57 Tore – das sind im Schnitt drei pro Spiel und damit überdurchschnittlich viele.
2,3 Tore hat allein Union in dieser Saison pro Partie erzielt. Die Berliner stellen den zweistärksten Angriff nach Spitzenreiter Braunschweig (16 Treffer, ein Spiel mehr), haben in Collin Quaner den bislang besten Torschützen (6) und sind gnadenlos effizient: Jeder vierte Torschuss ist ein Treffer. Liga-Bestwert.
„Kompakt stehen“und das schnelle „Kombinationsspiel verhindern“lautet die Vorgabe von St. PauliCoach Ewald Lienen. Das werde heute „der Schlüssel“sein. Was den Kiezkickern Mut machen sollte, ist die Tatsache, dass Union nicht nur vorne für viele Tore gut ist, sondern auch hinten. „Sie haben viele Chancen zugelassen“, so Lienen. „Viele Teams haben die aber nicht genutzt.“
Die mangelnde Chancenverwertung war bislang ein Problem beim Kiezklub, das es schnellstens zu beheben gilt. Wer in der Alten Försterei punkten will, der muss scharf schießen und treffen. Sonst ist man nicht Jäger, sondern die Beute.