Nachfolge: Gisdol beerbt Labbadia als neuer Trainer
Neuer Coach sieht beim HSV die bessere Perspektive als bei Werder Bremen Ex-Hoffenheimer erhält Vertrag bis Saisonende. Er bringt zwei Assistenten mit
Der Nächste, bitte! Markus Gisdol ist nun also der Mann, der den HSV in sichere Tabellengefilde führen muss. Der 48-Jährige, der heute vom HSV präsentiert wird, gilt als Verfechter eines offensiven Spielstils – so, wie die Bosse es gern sehen möchten.
Gestern Abend landete der neue Messias in Hamburg. Nach kurzen Gesprächen mit der Vereinsführung wurde verkündet: Gisdol ist neuer HSV-Trainer, bringt seine beiden Assistenten Frank Fröhling sowie Frank Kaspari mit und erhält auf eigenen Wunsch nur einen Vertrag bis Saisonende. Danach wird abgerechnet. Was aber hat der neue Fußball-Lehrer drauf ? Und was wird von ihm erwartet?
Das kann Gisdol: Definitiv hat der Trainer bewiesen, dass er einen Klub neu befruchten kann. Im April 2013 übernahm er in fast aussichtsloser Lage den Posten des Cheftrainers in Hoffenheim, führte den Klub in die Relegation, rettete ihn gegen Kaiserslautern (3:1, 2:1) – und ließ danach die Plätze neun und acht folgen. Gisdol stand bei „Hoffe“für Offensivfußball, stellte 2013/14 mit 75 Treffern die drittbeste Offensive – hinter Bayern und Dortmund! Und: Er machte Abwehr-Juwel Niklas Süle mit nur 17 Jahren zum Profi. Vor einem Jahr dann der Rückfall: Nach nur einem Sieg aus zehn Spielen musste Gisdol gehen – nach dem 0:1 gegen den HSV. Das will Gisdol: Nach der Station in Hoffenheim sieht der Coach beim Großklub HSV die Chance zum nächsten Schritt. Auch deshalb entscheidet er sich für den Liga-Dino, anstatt beim Nordrivalen Werder Bremen zu unterschreiben. Beim HSV sieht er die bessere Perspektive. Das muss Gisdol: Die KlubFührung verlangt von dem neuen Trainer, dass er das Offensivpotenzial des Kaders abruft – und der HSV sich deutlich häufiger als zuletzt Torchancen erarbeitet. „Da haben wir große Defizite“, so Boss Dietmar Beiersdorfer. Ebenso wichtig: Gisdol soll die jungen Talente des Kaders wie Alen Halilovic oder Luca Waldschmidt deutlich stärker machen und sie mit dem HSV wachsen lassen.
Klar ist aber auch: Läuft es mit Gisdol nicht wie gewünscht, wird der HSV im kommenden Sommer erneut reagieren können. Zumal Hoffenheims aktueller Trainer Julian Nagelsmann eigentlich der erklärte Wunschkandidat war – aber derzeit nicht verfügbar ist.