Hamburger Morgenpost

„Der HSV ist nicht einfach!“

Ex-Trainer arbeitete mit Gisdol zusammen bei Schalke 04

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Huub Stevens kennt den HSV – und er kennt Markus Gisdol. In Hamburg war Stevens von 2007 bis 2008 Trainer, Gisdol war bei Schalke einst sein Assistent. Nun wechselt dieser zum HSV. Die MOPO sprach mit Stevens (62) über Hamburgs nächsten Trainerwec­hsel. MOPO: Herr Stevens, wie haben Sie die jüngsten Entwicklun­gen in Hamburg erlebt? Huub Stevens: Ich finde es schade, wenn ein Trainer entlassen wird. Es gibt Verträge, daran sollte man sich halten. Letztlich ist der Trainer das schwächste Glied, wenn es nicht läuft. Für Bruno ist das bitter. Sein Nachfolger steht mit Markus Gisdol schon in den Startlöche­rn. Trauen Sie ihm die Aufgabe in Hamburg zu? Der HSV ist nicht einfach! Das muss man wissen. Du brauchst Erfahrung, um dich da durchzuset­zen. Markus hat als Cheftraine­r bislang in der Bundesliga nur in Hoffenheim gearbei-

tet und Erfahrung als CoTrainer gesammelt. Klingt so, als ob Sie Zweifel an seiner Qualifikat­ion hätten?

Ich hoffe, dass er es schafft, die Spieler dahin zu bekommen, wo sie ihre Qualitäten haben. Am Ende wird es auch für ihn nur darum gehen, Ergebnisse zu liefern und Punkte zu holen. Was für ein Typ ist Gisdol?

Er ist ein ruhiger Typ. Wir hatten auf Schalke viel Spaß zusammen. Taktisch ist er gut. Viel wichtiger ist aber die Frage: Welche Fähigkeite­n stecken in der Mannschaft und wie geht er das an. Labbadia wurde es zum Verhängnis, dass der HSV gerade gegen tiefstehen­de Teams kaum Mittel fand, um sich Torchancen zu erarbeiten. Kann Gisdol das besser? Das ist das Schwierigs­te im Fußball. Du brauchst kreative und schnelle Leute auf dem Platz. Die Abwehr muss kompakt stehen. Der Ball muss schnell gespielt werden. Keine leichte Aufgabe. Sie werden sicher genau verfolgen, wie es nun weitergeht.

Ja, es wird spannend. Das war beim HSV aber eigentlich schon immer so. Der Verein lebt, vielleicht sogar ein bisschen zu doll.

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