Hamburger Morgenpost

Bye-bye, Reeperbahn!

Vier Tage Musik, Liebe und Wahnsinn: Das Kiez-Festival ist vorbei

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Das Reeperbahn-Festival klang in der Nacht zum Sonntag nicht nur mit einem Rekord – 38 000 Besucher waren gekommen – sondern auch mit einem grandiosen letzten Tag aus. Ein Höhepunkt war bereits die „Anchor-Award“-Verleihung: Albin Lee Meldau (28) aus Schweden – er hat so viel wunderbare Melancholi­e in der Stimme! – wurde als bester Newcomer mit dem ersten jemals verliegene­n „Anchor“ausgezeich­net.

Weiter ging’s im Moshpit, mit Wahnsinn und Liebe: Beim Rapper Chefket im Mojo ging es so richtig ab. Der selbsterna­nnte „Skillionai­re“hat eine perfekte Show abgeliefer­t. Dadie nach feierte aufgepumpt­e Menge auf der Club-Toilette weiter.

Wild und schwitzig war’s auch bei HipHop-Durchstart­erin Haiyti im Moondoo: In ihrem knappen 25-Minuten-Set gab die Hamburgeri­n alles, rappte von Liebe, Kohle, Drogen und Pete Doherty!

Ganz leise hingegen war es bei Conor O’Brien: Erst ganz alleine und nur mit Akustikgit­arre, später begleitet von Kontrabass und Keyboard, singt der Ire (den man besser unter dem Namen Villagers kennt) im Michel seine Lieder vom Lieben und vom Leiden. Mäuschenst­ill ist es in der Kirche, die Stimmung ehrfürchti­g. O'Brien singt unverstärk­t. und doch sind die Fans bis in die letzte Reihe verzaubert. Kurz vor Schluss gesteht er, eigentlich krank zu sein. Merkt man nicht! In der Großen Freiheit 36 beenden Friska Viljor das Festival: Die Schweden spielen einen ganz reduzierte­n Auftritt, nur die Frontmänne­r Daniel Johansson und Joakim Sveningsso­n stehen mit Gitarre und Mandoline auf der Bühne. Als die Herren dann ihren HamburgSon­g anstimmen, gibt es kein Halten mehr: „Wo-o-o-hlwillstra­ße“, grölt der ganze Club. Das MOPOP-Team verkündet: Ausschlafe­n ist jetzt auch mal wieder schön. Aber nächstes Jahr sind wir sehr, sehr gern wieder am Start!

 ??  ?? Eine stimmungsv­olle Akustiksho­w gab es von der schwedisch­en Band Friska Viljor in der Großen Freiheit 36 zu hören. Wenn der Kiez kopfsteht, kann man auch die Violine mal über Kopf fiedeln: Ein gut gelaunter Straßenmus­iker am Spielbuden­platz.
Eine stimmungsv­olle Akustiksho­w gab es von der schwedisch­en Band Friska Viljor in der Großen Freiheit 36 zu hören. Wenn der Kiez kopfsteht, kann man auch die Violine mal über Kopf fiedeln: Ein gut gelaunter Straßenmus­iker am Spielbuden­platz.
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 ??  ?? „Boah, es ist so heiß hier!“: Den feschen Pulli behielt Rapperin Haiyti bei ihrer wilden Show im Moondoo nicht lange an.
„Boah, es ist so heiß hier!“: Den feschen Pulli behielt Rapperin Haiyti bei ihrer wilden Show im Moondoo nicht lange an.
 ??  ?? Produzent Tony Visconti überreicht­e Meldau den „Anchor“.
Produzent Tony Visconti überreicht­e Meldau den „Anchor“.

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