Flexibilität heißt das Zauberwort
Rente mit 67, Rente mit 69, Rente mit 71 – wer bietet mehr? Mit zunehmender Regelmäßigkeit hören wir Vorschläge, wie die auf uns zukommenden Rentenprobleme zu lösen seien. Klar: Alternde Gesellschaft heißt weniger Beitragszahler und weniger Einnahmen für die Rentenkasse. Mehr Leistungsempfänger und steigende Lebenserwartung bedeuten zugleich höhere Ausgaben. Dennoch ist es Unsinn, darauf mit einer starren Heraufsetzung des Renteneintrittsalters zu reagieren. Wer Jahrzehnte in seinem Job körperlich hart gearbeitet hat, muss auch künftig früher in Rente gehen können. Wer freiwillig länger arbeiten kann und will – bitte sehr. Dafür müssten Anreize geschaffen werden: etwa durch die Streichung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung. Ohne flankierende Maßnahmen führt der Weg in die soziale Katastrophe. Denn bei Rente mit 71 hätte zum Beispiel ein 60 Jahre alter Arbeitsloser, der keine Chance mehr auf einen Job hat, keine Möglichkeit mehr, eine ausreichende Altersversorgung aufzubauen. Daher wäre eine starre Erhöhung des Renteneintrittsalters für viele der sichere Weg in die Altersarmut.