Hamburger Morgenpost

Flexibilit­ät heißt das Zauberwort

- JÜRGEN DREVES politik@mopo.de

Rente mit 67, Rente mit 69, Rente mit 71 – wer bietet mehr? Mit zunehmende­r Regelmäßig­keit hören wir Vorschläge, wie die auf uns zukommende­n Rentenprob­leme zu lösen seien. Klar: Alternde Gesellscha­ft heißt weniger Beitragsza­hler und weniger Einnahmen für die Rentenkass­e. Mehr Leistungse­mpfänger und steigende Lebenserwa­rtung bedeuten zugleich höhere Ausgaben. Dennoch ist es Unsinn, darauf mit einer starren Heraufsetz­ung des Renteneint­rittsalter­s zu reagieren. Wer Jahrzehnte in seinem Job körperlich hart gearbeitet hat, muss auch künftig früher in Rente gehen können. Wer freiwillig länger arbeiten kann und will – bitte sehr. Dafür müssten Anreize geschaffen werden: etwa durch die Streichung der Beiträge zur Arbeitslos­enversiche­rung. Ohne flankieren­de Maßnahmen führt der Weg in die soziale Katastroph­e. Denn bei Rente mit 71 hätte zum Beispiel ein 60 Jahre alter Arbeitslos­er, der keine Chance mehr auf einen Job hat, keine Möglichkei­t mehr, eine ausreichen­de Altersvers­orgung aufzubauen. Daher wäre eine starre Erhöhung des Renteneint­rittsalter­s für viele der sichere Weg in die Altersarmu­t.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany