Im Wahn Mieter erschlagen: Es war Mord!
Vermieter zu zwölfeinhalb Jahren verurteilt
Fritz H.-B. (66) hatte die blaue Villa an der Erikastraße geerbt. Im Februar 2014 erschlug er seinen Mieter mit einem Hammer. Zwölfeinhalb Jahre Haft wegen heimtückischen Mordes, so lautet das Urteil des Landgerichts Hamburg gegen den Eppendorfer Villenbesitzer Fritz H.-B. (66).
Der an Verfolgungswahn leidende Rentner hatte am 12. Februar 2014 seinen Mieter Jürgen W. (✝ 71) mit einem Hammer erschlagen, als das Opfer gerade seine Post aus dem Briefkasten in dem Haus an der Erikastraße nahm.
Ins Gefängnis muss Fritz H.-B. jedoch nicht: Er gilt als schuldunfähig und ist derzeit in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Der Hausbesitzer hatte einen Wahn entwickelt, in dem er seinen Mieter als „Quell allen Übels identifiziert“hatte, wie ein Gutachter feststellte: Es habe sich um eine „auf eine Wahnstörung aufgepfropfte Impulstat“gehandelt.
Das Gericht ordnete an, dass die Unterbringung in der Psychiatrie andauert. Sollte Fritz H.-B. irgendwann als geheilt gelten, wird entschieden, ob er dann noch ins Gefängnis muss.
In einem ersten Prozess Ende Dezember 2014 war der Villenbesitzer wegen Totschlags zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Dagegen waren die Staatsanwaltschaft und die Familie des Opfers in Revision gegangen, mit dem Ziel, eine Verurteilung wegen Mordes zu erreichen.