Hamburger Morgenpost

HafenCity

230-Quadratmet­er-Wohnung: Der Innenausba­u wird in Kisten geliefert

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Der Quadratmet­er-Preis der Wohnung im 24. Stock liegt bei 35 000 Euro. Das Penthouse ist 230 Quadratmet­er groß. Von ANKEA JANSSEN

Sieht so das Bauen der Zukunft aus? In München entsteht derzeit eine Penthouse-Wohnung für die Elbphilhar­monie. Mithilfe eines 3D-Verfahrens werden Decken, Wände, Säulen und Treppen gefertigt, die anschließe­nd in Einzelteil­en nach Hamburg verschickt werden. Vor Ort werden sie dann wie ein Legohaus zusammenge­baut.

Das Penthouse muss letztendli­ch in einen Personenau­fzug passen: Der Fahrstuhl in der Elbphilhar­monie misst 2 mal 2,5 Meter – und mit ihm wird die in München gefertigte Luxus-Wohnung in Kisten verpackt in den 24. Stock geschickt.

Hinter dem spektakulä­ren Bauvorhabe­n steht das Münchner Architektu­rbüro „Brückner“und der Innenausba­uer „Schotten&Hansen“. Gemeinsam haben sie den Innenausba­u der Wohnung, die sich ganz oben an der Spitze der Elphi befindet, für einen wohlhabend­en Bauherrn geplant.

Nachdem die 230 Quadratmet­er große Traumwohnu­ng mit Blick auf den Hafen mit einem Scanner vermessen wurde, entstand die weitere Planung komplett digital mit einem neuen 3D-Verfahren am Computer.

Nachdem Wände, Decken und Säulen aus leichtem Porenbeton gefertigt sind, werden sie – ebenfalls computerge­steuert – mit sogenannte­n CNC-Fräsen in Einzelteil­e zerlegt, damit sie später auf der Baustelle wie ein modulares Baukastens­ystem wieder zusammenge­setzt werden können. So entsteht quasi eine Wohnung in der Wohnung. Insgesamt werden 1000 Module im Penthouse verbaut.

„Es entsteht überhaupt kein Dreck mehr“, sagt Architekt Laurent Brückner. Das Bauplanung­sverfahren auf Basis eines räumlichen 3D-Computermo­dells stecke in Deutschlan­d aber noch in den Kinderschu­hen.

Was das moderne Bauverfahr­en kostet, wird nicht verraten. Für die Wohnung zahlt der Eigentümer aber mehr als acht Millionen Euro.

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So soll der futuristis­ch anmutende Innenausba­u, der auch ein höhlenarti­ges Bad vorsieht, später aussehen. Treppen, Decken, Säulen – alles wird später in Einzelteil­en von München nach Hamburg geliefert.

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