Krimi: Bubi Pulisic rettet Dortmund in Ingolstadt einen Punkt
Volland-Rot und Schmidts „Schnauze!“in Leverkusen
Dank eines überraschenden Unentschiedens gegen Borussia Dortmund hat mit dem FC Ingolstadt auch noch der letzte der 17 Kontrahenten den HSV in der Tabelle überholt. Lange sahen die „Schanzer“dabei sogar wie der sichere Sieger aus, doch ein Tor in der Nachspielzeit durch Christian Pulisic bescherte dem BVB beim spektakulären 3:3 immerhin noch einen Punkt.
„Wir waren in der ersten Halbzeit nicht bereit, Bundesliga zu spielen“, kritisierte BVBCoach Thomas Tuchel die Seinen, die billige Gegentreffer durch Dario Lezcano (2) und Almog Cohen kassierten. Die extrem junge Dortmunder Elf wehrte sich aber und kam schließlich spät, aber verdient zu wenigstens einem Zähler. „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“, verwies Tuchel auf die Geduld, die man im Reifeprozess mit seinen Youngsters haben muss.
Auch Kevin Volland muss noch lernen, und das macht nicht immer Freude. Der NeuLeverkusener durfte sich ganze sechs Minuten über das Wiedersehen mit Ex-Klub Hoffenheim freuen, dann flog er wegen Notbremse an Kerem Demirbay vom Platz. Auch Bayer-Coach Roger Schmidt wurde mal wieder auf die Tribüne verwiesen, weil er Gäste-Trainer Julian Nagelsmann wüst beschimpft hatte („Was bist Du denn für ein Spinner? Halt doch einfach die Schnauze!“). Er habe sich aufgeregt „und ein paar Worte gesagt, die nicht in Ordnung waren“, räumte er später ein.
Ähnlich undruckbares Vokabular lag wohl auch vielen Kölnern auf der Zunge, als Referee Willenborg dem 2:2-Ausgleichstreffer in Berlin durch Artjoms Rudnevs in der Nachspielzeit wegen vermeintlichen Foulspiels die Anerkennung verwehrte. So gewann die Hertha (legte mit 17 Punkten nach acht Spielen einen neuen Startrekord hin) ein gutklassiges Spitzenspiel knapp, die Schuld suchten die Gäste aber auch bei sich. „Das Gesamtpaket regt einen auf, natürlich waren die Gegentore unnötig“, bemerkte FC-Torwart Timo Horn.
Auch das erste Saisontor von Mario Gomez – es war der 1000. Erstliga-Treffer des Klubs – konnte die Talfahrt des VfL Wolfsburg nicht bremsen. In Darmstadt verloren die Wölfe zunächst Jeffrey Bruma nach selten dämlichen Platzverweis und danach Spiel eins nach Dieter Hecking mit 1:3. Interimscoach Valérien Ismael wird wohl dennoch bleiben dürfen. „Wir werden Valérien nicht nach einem Spiel beurteilen“, sagte Sportchef Klaus Allofs.
Der SC Freiburg gewann unterdessen auch sein viertes Heimspiel beim 2:1 gegen Augsburg. „Wir waren einen Tick die Glücklicheren, aber der Sieg war nicht unverdient“, bilanzierte SC-Trainer Christian Streich.