Gangster-Dreh in Eimsbüttel
... und nach der Arbeit feierte Moritz Bleibtreu auf dem Kiez ab
Holzvertäfelte Wände, Plüschsofa, in der Luft liegt der Geruch von Bratfett. Moritz Bleibtreu ist in seinem Element, als er die MOPO in der Eimsbütteler Lenzsiedlung empfängt.
„Ich bin gerade aus dem Knast raus, besuche meinen Vater, brutzel ihm ein Omelett“, so der 45-Jährige über seine Rolle „Ricky“in „Nur Gott kann mich richten“. Moritz, der nicht nur als Hauptdarsteller sondern auch als Co-Produzent agiert, sagt: „Es ist ein Gangsterfilm, das Genre liebe ich. Hat wohl was damit zu tun, dass ich in einem rauen Viertel großgeworden bin. In den 80er Jahren war St. Georg eine schlimme Heroin-Gegend. Insofern ist mir das Milieu ja sehr vertraut.“Das Heftigste, was er je angestellt hat? „Sicher Rike Schulz Tel. 040/80 90 57-330 Handy 0172/408 19 57 vip@mopo.de mehr als RadiergummiKlauen. Zum Glück habe ich die Zeit, in der ich so’n bisschen auf der schiefen Bahn war, vor meiner Strafmündigkeit erledigt – und schnell geschnallt, dass das nichts für mich ist. Ich trage keine kriminelle Energie in mir. Dazu habe ich auch viel zu schwache Nerven.“
Dann lieber arbeiten! Im Falle des Schauspielers hieß das gerade: bis zu zwölf Stunden vor der Kamera stehen und auf Ansagen von Regisseur Özgür Yildirim (37, „Chiko“) hören. Skurril: Im Kino wird alles so wirken, als würde alles in Frankfurt spielen. Bleibtreu: „Wir mussten auch in Hamburg drehen, um das Geld der Filmförderung zu kriegen. Darum werden Filme ja oft in drei Bundesländern produziert.“
Als gestern die letzte Klappe fiel, düste die ganze Crew auf den Kiez: gemeinsam Party machen.